Zwieites
Buch.
Die
Siener
Schule.
"dritten Bande. Niemand aber hat ihn mehr geehrt, als sein
ehmaliger Schüler Serlio, der im Vorwort zum 4ten Buch;
sagtlg), wegen dessen, was er Besseres habe, dürfe man nicht
ihn laben, sondern Buldassare, dessen Schriften er erbte,
und, wenn man Giulio Piccoloniini in seiner Sienu illustre
nebst andern Siener Schriftstellern trauen darf, plündertm
Aber die angeführte wcigernde Verwahrung spricht ihn frei,
wenn anders nicht etwa verlangt wird , Serlio solle bei jeder
einzelnen Notiz, die er von ihm lernte, oder in seinen Schi-if.
ten fand, immer und immer wieder Baldassnre nennen;
was doch zuviel wiire. Von Zeit zu Zeit hat er es wol auch
gethan; denn er empfiehlt ihn seines gründlichen, leichten,
geistrcinhcn Geschmacks wegen in Bauten und Verzierungcm
Und fürwahr, den iVerken Liehlichkeit zu ertheilen, scheint seine
Gabe. Man kann nichts, was er ersonnen, sehen, was nicht
gewissermassen das Gepräg eines heitern Geistes hätte. So ist
die Halle der Massimi in Rom, der Hochaltar der Hauptkirche
in Sicna, das Thor des Hauses Sacrati in Ferrara, welches so
lieblich verziert ist, dass es unter die Scltenheiten der Stadt,
und in seiner Art Italiens, gezählt wird. Was ihn aber noch
mehr als trefiliehcn vielseitigen Geist beurkundet, ist der P11-
last der Farnesixza, der mit solcher Amnuth ausgeführt ist, ilnss
er nicht gemauert, sondern gewachsen scheint, nach Vasariw)
19) S ebn: t Sarlio Iivloguesa, mm lz opare düzrclliteltum g
culP aggiunla Helle pnrte a de" pulazzi pubblici e privali,
dicfse in selle Ifbrz" cun uu hidice copiasissinzn e m: disc. Sopra questr:
umlvriu ; raccolta da G i a. D 0 m en. S c a m 0 z z i, Vqicentina. Venez.
mm. 4. Q-
20) Vvurde für den reichen und großartigen Kaufmann Ghigi er-
baut, wo Huffael die untern Säle und Sodoma die im UilCfn
Slocke mit Malereien schmückte. 0b der Palast selbst, nder blusg
die schönen Pfei-desiälie, nach Haldassar Peruzziw Rissen aus_
geführt worden, isl dunh noch umgzewins unii fast wahrscheinlich, dass e;-
nur dies Gebäude von aussen schmückte. Da Baldassar und Rat".
fael uclmn das lnnre dieaes Gebäudes mit Fresken ausmalen kann-
len, so musste es doch wol geraume Zeit vorher aufgeführt seyn,
weil mnn so kostbare Arbeiten ganz neuen Mauern nicht würde an-
Vßrlraul. haben. B aldasuar Peruzziw Bauwerke in Rom in:
Iüzlnis, nuzisomr et aulres eilljices nzade-rnes dessirufs ä Rome, pufßlirf:
Ö! Paris par FharIcIaVPera-icr et P, F L Fontnine en X798.
A Paris: Plrzrzchas. "l. 4- 222. 24. 28, 56. 59. ÜO. ßl. 7-1. 59.
Im Cnrso zu Siena zeigt man ein zwar kleines, aber sehr schönes Hand,
wezu Peruzzi die Riese gegeben haben soll: zlrclaitcctzzrc Taxen.