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Zweites
Buch.
Die
Siener
Schule.
meistens einen bessern Schüler zu bilden, als er selbst ist.
Unter allen ward die Familie Fre di, oder Bartoli berühmt.
iln grossem Rufe, der im I4ten Jahrhundert begann, lebte ein
Taddeo, der in den Handschriften Thaddaeus magislri Bar-
tholi magistri Fredi (üfanfredi) von Vaterw) und Grossvater,
nicht ganz unbekannten Künstlern, hiess. Diesem ward, als
dem besten Maler seiner -__Zeit, sagt Vasari, die Capelle des
öffentlichen Palastes zu malen aufgetragen, wo man noch einige
Seenen aus dem Leben der Madonna icht; und 1414 der an-
stossende Saal. Hier malte er, ausser etlichen heiligen Bil-
dern, eine Galla-rie berühmter Männer, besonders Freistädter,
und den Bürgern zur Lehre setzte er Lateinische und ltalie-
nische Verse hinzu; eine indieser Schule häufige Zugabe!
Das Beste an diesem Werke ist die Neuheit der Erfindung,
Welche nachher, als er heilige Gegenstände malte, zum Theil
von Pietro Perugino im Börsensaale zu Perugia benutzt
ward. Uebrigens sind die Bildnisse ideal, und Sienisch geklei-
de-t, gleichviel ob e Römer oder Griechen sind. Auch stehen
sie nicht gut und fest. Andre Gemälde von ihm in Pisa und
Yolterra, die Vasari nennt, werden erst zum Vorschein konh
men; sehr erhalten ist das der Arena zu Padua auf der Tribune
der Kirche. Man sieht darin den Handfertigen; wenig Verschie-
denheit, und noch weniger Anmuth der Gesichter, schwache
Tinten, Nachahmungen Giotto's, die neben dem Ürhilde
verschwinden. Einige kleinere Gemälde machen ihm mehr
Ehre, und die Nachahmung seines grossen Vorbildes Ambro-
gio, das gemässigte, aber doch anmuthige Colorit dieser
Schule treten mehr darin hervor; denn dießß Schule arbeitete
damals, wie die übrigen in Italien, stets besser im Kleinen,
als im Grossen.
Taddeo's Manier ward anfangs von seinem Enkel und
Schüler Domenico Bartoli befolgt, später aber verbessert
und vergrössert. Gebildete Fremde betrachten mit Vergnügen
mehrere Fresken, die er im Fremdensaale des Siechhauses ge-
L
39) In der Pfarrkirche S. Gimignano ist von ihm ein lvandbild
von 1356 , Xund ein Bild auf Holz zu S. Agoslino rlaselbsl, von weil
besserm Styl, sagt. Vusari, von 1388, wo P. della Valla 1358
lizsei, L.