Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Erster 
Zeitraum. 
Die 
Alten. 
277 
konnte, der Rubens seiner Zeit, Volkshauptmann, Gesandter 
seines Freistaats an den Papst heissen, den Catharina von 
Siena in einem ihrer Briefe ehrt, wo sie ihm die besten Leh- 
ren über Staatsführung ertheilt.  
Um 1370 blühte Bernazg) (d. i. Bernardo) von Siena, 
welchen V as ari den ersten nennt, der Thiere gut zu 
malen anfing, und dessen menschlichen Gestalten er besonders 
des Ausdrucks wegen ungemeines Lob ertheilt. In der Pfarr- 
kirche zu Arezzo ist ein Frescobild von ihm, das in den Ex- 
tremitäten viele jenes Jahrhunderts übertriiit, wenn es auch in 
Tracht und Farbe vielen nachsteht. Er starb frühzeitig um 
1380 zu S. Gilnignano, nachdem er in jener Pfarrkirche ein 
.d0rt noch vorhandenes reichhaltiges Werk, einige evangelische 
Geschichten, gut ausgeführt hatte. Es ward mit besserm C0- 
lorit, aber schlechterer Zeichnung von Giovanni d'Abscia- 
no vollendet, der sein Schüler heisst. Das Werk hält sich 
noch und wol mehr als 13 Geschichtsbilder malte dieser Schü- 
ler auch in Florenz, von den Mediceern beschützt und unter 
die Künstler gerechnet. Von diesen Beiden nun linde ich in 
dem angeführten Verzeichnis keineEi-wähnung, weil sie viel 
ausser dem Geburtsort lebten. Ein "schönes Altarblatt ist in 
Venedig mit dem Namen Bernardinius de Senis. Einige seiner 
kleinem Bilder hat man in dem Siener Sprengel beim Erzbi- 
schof Zondadari gefunden, der alte Bilder der Siener Schule 
sammelt und gleichsam ein schönes Museum davon angelegt 
hat, [n diesen Gemälden auf Holz zeigt sich Berna als gu- 
ter Colorist; was er in lllauergemülden nicht ist. Dort wird 
Luca di Tome genannt, ein anderer von Vasari erwähn-e 
ter Schüler Bern a's. Eine heil. Familie von ihm ist noch 
in S. Quirico im Cnpuzinerkloster mit der Jahrsangabe 1367. 
Es hat nicht hinlängliche Weichheit, ist aber sonst in allem 
Uebrigen sehr verstämlig.  
Im Anfange des funfzehnten Jahrhunderts wächst die Zahl 
nicht nur der Maler, sondern ganzer Malerfamilien, so dass 
eine "lange Reihe von Jahren die Kunst von Vater zu Sohne 
überging. Auf diese Art konnte sie sich wol erweitern; denn 
ein Meister, der zugleich Vater ist, lehrt neidlos und sucht 
Nach 
Rumohr 
Forsch. 
Tlz. 
100. 
Burnaba.
	        
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