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Zweites
Buch.
Die
Siener
Schule.
und grosse Gemälde; sie überraschen aber nicht so wie die
kleinen, welche Vorläufer des B. Angelieo scheinen, der ge-
hörigen Orts gelobt wird. Ich habe nichts Aehnliches aus jener
Zeit gesehen, und sie haben einen so volksthümlichen Charakter,
dass man ihn nicht mit Giotto verwechseln kann; so ganz
anderes Wesen, Colorit und Tracht ist darin! In diesem Ge-
schmack ist ein Gemälde bei dem Bibliothekar der Universität
zu Siena, Ciaccheri, wo Ambrogio einige seiner letzten malte,
und Orcagni weit übertraf. Auch in Florenz war sein Sgyl
berühmt, wo er seinen Freunden zu Liebe, die eine Probe da-
von sehen wollten, in S. Procolo einige Geschichten des hei)_
Niklas malte, welche in die Abtei kamen.
Der andere Sohn des Lorenzo hiess Pietro, und malte
mit seinem Bruder die Darstellung und die Verlobung U. L. F_
im Siechhause zu Sieua, wo man las: .Hoc opus fecit Ph
frus Laurentii et Ambrosius eius frater. .l335. Diese uns
vom Ritter Pecci erhaltene Inschrift, der sie las, als 1720
das Gemälde verdorben war, war sehr willkommen zu Verbes-
serung des Vasari, derlin einer andern Unterschrift Petrus
Laurati statt Laurentii geleen hatte. Er hielt ihn dess-
halb für eincuganz andern, als AmbrogiMs Bruder, und,
auf einige Aehnlichkeit, die er mit Giotto hat, gestützt, für
dessen Schiller; da doch Pietro bei solchen Umgebungen,
wie Vater und Bruder, wol nicht ausser dem Hause sich zum
Maler gebildet haben würde. Doch hat er über diesen berühm-
ten Siencr so vortheilhaft geurtheilt, dass man seine Billig-
keit in Schutz nehmen kann. Von einem seiner Bilder in
Arczzo sagt er, es sei besser gezeichnet und in einer Manier,
wie keines zu Toscana bis dahin. Und an einer andern Stelle
behauptet er: „er sei ein besserer Meister geworden, als Ci-
mabue und Giotto." Konnte er mehr sagen? Lieber hätte
man wol gesehen, er hätte ihn nicht zu Giottos Schüler,
sondern zum Mitschüler in F. Mino's Schule gemacht (V11-
sßri II. p, 78. Sien. Ausg.) Ich gebe zu, dass Giotto
nicht sein Lehrer gewesen, aber wie kann man ihn für seinen
Mitschüler halten"? Gi0tt0's Gemälde lernt man zuerst vor
1295, die von Pietro 1327 kennen. Und wo, wann, und
wem lehrte denn F. Min-o die Malerei? Von Pietro ist auf
dem Pisaner Friedhof das lieben der Väter der Wüste, wo