Erster
Zeitraum.
Die
Allen.
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cona und Assisi, waren Werke vom Ersten angefangen und
vom Zweiten vollendet. In Siena sind einige ganz von Lip-
11026), und der Beschreibcr von Pisa erwähnt eines in S Paoln
nicht ohne Lob. In der frühem Ausgabe setzte ich noch als
Bruder des Simone einen Cecco di Martino hinzu, wo-
bei ich mich ohne weitere Untersuchung an die Chrouiken
hielt. Bei näherer Ueberlegung jedoch, dass dieser um 1380
malte, und um 11350 ein anderer minder berühmter Simon
Martina, dal Cittadini genannt, lebte, finde" ich nicht
rathsam, ihnen zu folgen.
Einer andern ebenfalls ausgezeichneten Illalerfamilie Haupt
war ein gewisser L0 rcnzo, liebkosend L orenzetto genannt,
Vater eines Ambrogio, der desshalb von den Geschichtschrei-
bern L orenzetti genannt wird. Ein grosses Werk von die-
sem, wo er sich Ambrosius Laurentii unterschreibt, sieht
man im öffentlichen Palaste, und man kann es auch ein mo-
ralisches Lehrgcdicht nennen. Es werden die Fehler einer
schlechten Regierung unter verschiedenen Ansichten und mit
angemessenen Sinnbildern dargestellt; dabei sind Verse, welche
Pligenschaften und Wirkungen erklären. Auch sieht man da
die personiiicirten 'I'ugenden ebenfalls mit angemessenen Sinn-
bildern; und das ganze Bild soll einen Staat von Herrschern
und Beherrschten darstellen, die von keinem andern Geiste,
als wahrer 'l'ugend, beseelt sind. YVären die Gesichter der Fi-
guren manniehfaltiger, und die! Figuren selbst besser vertheilt,
so würden sie die schönsten Gemälde des Friedhofs zu Pisa
nicht beneiden 27). Siena hat von ibm mehrere andere Wand-
26) Nämlich di Martino, oder Memmi. Q.
27) Dies ist ein ganz erstaunenswiirdigex UYerk, in Simon's
bildnerischer Dichtungsweise gedacht. Der Külwllßf Ämbrßlillä
Laurenti fasste die Idee: Staat so grnssartig auf, wie S im 011 die
Idee: Christenheit, oder Kirche. L ore nz ett0' s Bild it mehr feier
lieh, einem Aufzuge ähnlich basreliefartig angeordnet, weniger grup-
pirt und Ilandlung wlarstellenrl, als Sinronis (iemälde zu Florenz.
An grossartigen edlen Formen sucht dies Bild seines Gleichen. Un-
vergesslich ist mir und gewiss einem Jeden, der es sah, eine herr-
liche Frauengestalt darin, in einem grünen, ungegürteten weiten
unrl doch sich anschmiegcnden Gewande, Vlreniger anmuthig, als
erhaben sind Laurentißs Werke und darum Sprechen sie wol sel-
tener die Beßvhauer an, wie Lanzi meint, Ueher der beiden Lo-
renzetti Werke s. Italienische Forschungen 2,. Tll. S. 99. Q;
I, Bd. S