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Zeitraum.
Die
Alten.
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sich nun ein Künstler, der im neuem Stylc doch auch um ei-
nige Schritte eher, als Giotto, gekommen, der 1289 dreizehn
Jahr alt war. Dieser Mino und Duccio, von welchen bald
die Rede seyn wird, konnten allerdings Schüler bilden, die mit
Giottws Schule in die Bahn treten, ja, wenn sie langc leb-
ten, Giotto sogar übertreffen konnten. Aber nicht Recht war
es, dem Cimahue die Siener Maler vorzuziehen, bloss kraft
jenes Bildes, wie doch der Verf. oft gethan. Zwischen Maler
und Maler, Gleicbzeitigem und Gleichzeitigem muss der Ver-
gleich angestellt werden. F. Mino, welchem man nur die
Bild zuschrieb, war, wie wir nun sehen, bloss Musivarbeiter.
Mino, oder Minuccio tritt erst auf, als Cimabue bereits
fast funfzig Jahre ziihll, und wird uns durch ein einziges, we-
der so grosses, noch von Nachbesserung so freies Bild, wie
das von uns beschriebene zu Assisi, bekannt. Also ist die
Vergleichung unrichtig.
Jede Schule achtet sich hinlänglich geehrt, wenn sie zwei
oder drei Maler aus dem dreizehnten Jahrhundert nachweisen
kann; die Sicner ist daran wahrhaft reich; und sie sind im
25. Briefe, der die Aufschrift führt: über Guido's Schüler,
aufgezählt. Ich nenne sie so wenig, als andere noch mehr
vergessene Maler. Behaupten möchte ich nicht, dass alle au
Einer Schule hervorgegangen; denn in einer Stadt, wo die
Kunst so schnell aufblühte, konnten sich auch wol andere uns
linbeknnnte Meister gebildet haben. Noch weniger möchte ich
auswärtige Maler zu ihrer Schule rechnen. ln Mancinüs
Handschriften wird ein Bonaventura aus Lucca erwähnt,
welcher der schon oben genannte Berlinghieri ist. Ich
mag ihn weder dem Guido, noch dem Giunta beigeben:
konnten denn die Luccheser nicht auch einen Anfang einer
uns unbekannten Schule haben"! Das Ungewisse also beiseite
gestellt, behaupten wir bloss, dass, als das halbe Jahrhundert
abgelaufen war, Siena soviel Maler hatte, als vielleicht keine
Stadt Italiens. Hier sind die Gründe!
Schon seit mehreren Jahren war der Dom mit einer Pracht
angefangen worden, welche dem herrisch vornehmen Sinne der
Bürger ganz entspricht Ü). Das Werk war nicht in kurzem zu
153 S. Runznhvds sehr gründliche Abhandlung in seinen Indie-
7178015911 Ffwscllzzngm K. 123. 2. Tll. Erörterung: Udrrss-