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Zweites
Bruch.
I) ixn
Siener
Schule.
starb, das Werk aber von Gaddb Gaddi fortgesetzt und 1292
vollendet wurde. Dem Allen nach schwankt die Annahme, dass
R Min o von Gnido gelernt, dass er nicht nur Giotto, den
wir auch aus andern Gründen evon seiner Schule ausschlossen,
sondern die Siener Memmi und Lorenzetti m) unterrich-
tet, ja Maler gewesen, die sich auf eine Handsch. in der Sie-
11er Bibliothek gründet, WO 1289 steht: „Am 12. Allg. wer.
den Meister Mino, welcher die Jungfrau Maria und andere
Heilige im Palast der Gemeinde im Plathsaale gemalt, I9 Lire
ausgezahlt u. s. w"
Dieser nun, welcher in den Handschriften Meister Mi-
uo genannt wird, nicht aber F. Mino, der zuweilen Minnc.
cio heisst ein tündelnder Name, der sich für einen so a]_
ten Mönch nicht schicken würde! und der in Siena arbeL
tet, als F. Mino zu Rom war, ist ein anderer Künstler. Hih
mit nämlich lernen wir einen trefflichen Maler, der bald Mine,
bald Minuccio heist, kennen, welcher der wahre Meister
jenes oberwähnten Bildes von 1289 scheint, das sich bis auf
unsere Zeit im Rathsaale erhalten, und anderer bi 93, Er
stellte da Madonna mit dem heiligen Kinde unter nlehrem
Engeln vor, unter einem Baldachin, dessen Stäbe von den
Aposteln und den Schutzheiligen der Stadt getragen werden,
Die Grösse der Figuren, die Erfindung und Anordnung des
Werks ist für jenes Jahrhundert ausserordentlich, kann übri-
gens nicht sicher beurtheilt werden, da das Bild 1321 von Si-
mone da Siena wiedcr hergestellt wurde, und so schöne Züge
in Gesichtern und Gewändern hat, dass man sic nur dem
Hersteller zuschreiben kann. Hat man nun den durch Gleich-
namigkeit herbeigeführten Misverstand entdeckt, so wird das
System des würdigen Herausgebers der Lettere sanesi tlleilg
befestigt, theils auch wieder geschwächt. Recht hat er, dem
Giotto einige Sicncr Schüler abzusprechen, die man ihm
blass des wieder modernisirten Styls wegen zuschrieb; da linde:
M) Die Geschichte gieht ihm bloß einige Gehülfen in Mosaiknrbei-
ien: zu Pin den Tnfi und Gnddo Gaddi, zu Rom in S. lllaria
Maggiore einen Franciscaner, der dort sich abbildele, seinen Namen
unleserlich schrieb, und seinen Geburtsort Camerirlo, Ein F- Gia-
como da Cßmeriuo malte 1321 im Dom zu Orvieto, und in
nicht unuwahrvheilulicln derselbe mit dem m Rom, L.