Zweite
Buch.
D
G
S
Il
6
S
C
h
ll
L
Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
Eine heitere Schule eines heitern Volks ist die Siener, und
erfreut so durch Wahl der Farben, wie durch ihre Gesichtgr,
dass einige davon hingerisseue Fremde sie zuweilen sogar der
Florentiner vorgezogen haben. Dies Urtheil hat seinen Grund
nicht nur in der eben erwähnten Heiterkeit, sondern auch
noch in einem von Wenigen bemerkten, von Keinem aber an-
gegebenen Umstande. Alles nämlich, was die Siener Maler Gib
tes gemalt, gehört dem Publicum in seinen Kirchen; wer diese
gesehen, braucht nicht erst Bildersammlungen zu betrachten,
deren gal- reichhaltige und. viele in vornehmen Hiiusern sind.
In Florenz ist dies nicht so. Von Vinci, Bnonarroti,
Rosso sieht man öffentlich kein Bild, keines der Schängten
von Andrea, oder il Frate, wenig von den Uebrigen, welche
den Ruf der Schule fördern; ein grosser Theil der Kirchen
hat eine Menge Gemälde aus dem dritten und fünften Zeit-
raume, die zwar gut sind, aber doch nicht so überraschen,
wie die Razzi, oder Vanni, und die übrigen vorzüglichen,
welche sich hie und da in Siena vorlinden. Uebrigens sind es
zwei verschiedene Schulen, die man nicht, wie es doch in einem
Werke geschehen ist, verwechseln darf: der politische Zustand
ist lange Zeit ganz verschieden, die Schulenhüupter sind ganz
andere, die Style, die Schicksale ganz andere. Della Valle,
den wir öfters anführen werden, hat beide Schulen verglichen l)
den
In
Letters
sanesi