Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Die 
Cortonisten. 
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einen bcsondern Artikel unter dem Namen Domenieo Tem- 
peSti, wo er seine Reisen durch Europa und seinen langen 
Aufenthalt in Rom erwähnt. 
In Florenz befinden sich viele ländliche Ansichten von 
Paolo Anesi gemalt, und auch in Rom giebt es eine Menge. 
Von ihm ward zu der Kunst angeleitet Franceseo Zucch e- 
relli, geboren zu Pitigliano 1702. In Rom, wohin er reise- 
te, hielt er sich lange auf, und besuchte erst Morandfs, 
dann Pietro Nelli's Werkstätte. Anfänglich wollte er Fi- 
gurenmaler werden; doch durch ein Zusammentreffen von Um- 
ständen, wie sie den Zug des Geistes oft ausmitteln, legte er 
sich auf die Landschaftsmalerei, worin er eine so kräftige und 
reizende Manier gewann, dass er nicht nur in Italien, sondern 
in ganz Europa Beifall fand. Gleich anmuthig waren seine Fi- 
garen, womit er auch fremde Ansichten und Bautengemäide 
versah. Seine grösste Bühne war Venedig, wo er sich nieder- 
gelassen hatte, bis der berühmte Smith ihn in England be- 
kannt machte und. dorthin schickte, Wo er viele Jahre für den 
Hof und die vorziiglichsten Bildersammlungen arbeitete. Er 
genoss besonders die Achtung des Grafen Algarotti, dessen Er- 
ben zwei Bilder von Tesi mit Figuren von Zuccherelli 
besitzen. Von einem derselben wird in der Bologneser 
Schule wieder die Rede seyn. Derselbe Graf. gab ihm im Auf- 
trag des Dresdner Hofs, Werke der besten neuesten Maler zu 
besorgen, die ldee zu zwei Gemälden, welche so gut gelangen, 
dass er sie für den König von Preussen ebenfalls malen musste, 
Er kehrte bereits in hohem Alter nach Rom zurück, und hier, 
wie in Venedig und Florenz, wo er nachher tarb, lebte er bis 
1788, welches sein Sterbejahr war, nie miissig. Diese und an- 
dere Nachweisuilgen habe ich vom Saehwalter Lessi, welcher 
in der Geschichte der schönen Künste sehr bewandert ist, er- 
halten. 
Mit diesem Namen kann ich fiiglich die Reihe Florentiner 
Maler schliesscn, welche beinahe sechs Jahrhunderte in einer 
Folge von einheimischen Meistern und Schülern fortliiuft, ohne 
dass auch nur ein Fremdling, wenigstens kein ausgezeichneter, 
daselbst gelehrt hätte. Nimmt man die letzten Jahre aus, die 
für ganz Italien Jahre des Verfalls waren, so ist die Florenti- 
1161" 36111118, wie sie ist  und das ist gewiss sehr viel 
	        
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