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Florentiner
Schule.
läinfter
Zeitraum.
Tommaso Tommasi di Pietra Santa, einem fruchtbaren
Geist, der in Pisa die Aufträge der Meister übernahm und zu
llivorno in den Deckengemälden der Kirche des heil. Johannes
so sehr gefüllt. Ippolito Marracci, ein Luccheser, Schü-
ler MetellPs, zeigt sich als besten Nacheiferer seines Mei-
sters, mag er nun allein malen, wie in der Rotonda zu Lueea,
oder mit seinem Bruder, wie öfter. Zu S. Sepolcro lebte auch
Domenico Schianteschi, Schüler der Bibieni; seine
Prospecte findet man in "mehrern vornehmen Häusern, und sie
werden sehr "geachtet.
Portraitmaler hat Florenz bis in diese letzten Jahre her-
auf gehabt, und besonders wird Gaetano Piattoli erwähnt.
Er war Schüler des Franzosen Fraucesco Riviera, der in
Livorno wohnhaft war und starb, und in Gemäldesamnnlungen
wegen seiner Gesellschaften und Türkentiinze beliebt ist. Piat-
toli war auch ausser Italien bekannt, weil er oft auswärtige
Herrn, die sich eben in Florenz einfanden, malte. Sein eig-e_
nes Bildnis für das k. llluseum zeigt den Styl seiner übrigem
Auch eine berühmte Malerin ging aus GabhianPs Schule
hervor, obwol sie auch andern Meistern ihre Bildung verdankte,
nämlich Giovanna Fratellini, die nicht ohne Erlindung
und im Bildnismalen sehr gewandt war. Sie malte auf alle
Weise, in Oel, Pastell, Miniatur und Schmelz, die Familie
Cosimo III. und andere Fürsten; wesshalb sie von ihren Füh
ten in andere Städte Italiens gesendet ward. In der k. Samm-
lung ist ihr eigenes Bildnis, worin sie sich als Malerin und
zärtliche Mutter erweiset. Sie ist im Begriff, ihren einzigen
Sohn und Schüler Lorenzo zu malen, der in der Blüthe Sei-
ner Jahre starb. Es ist in Pastell, in welcher Kunst Sie die
Rosalba ihrer Schule genannt werden kann.
Domenico Tempeslil, oder Tempestino wird mehr
unter den Kupferstechern, als Malern genannt; aber er wurde
in seinem Geburtsorte Florenz von Volterr an 0 in der Malerei
unterrichtet, die er löblich in Portraits und Landschaften übte,
Vianelli gedenkt seiner im Verzeiehniss seiner Gemälde. El-
scheint der Domenico de Marohis, genannt il 'l'en1pe_
tino, welchen Orlandi im Vorbeigehen unter dem Artikel
Girolamo Odaui nennt, welchem Domenico die Anfangs-
gründe der Landschnftsmalerei gelehrt hatte. Doch hat er auch