Die
Cortonisten.
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nicht gemeinen Malern, wie dem Agostino Veracini, Ba-
stian Ricci's Schüler, dem Franceseo Conti, Schüler
Marattzfs, und dem Lapi, Giordano's Jünger. Jeder
von ihnen hat seinem Führer trefflich nachgeahmt7). Die heil.
Apollonia des Erstem für die Kirche gleiches Namens, meh-
rere Madonnen des Zweiten in Privathäusern, die Verklärung
des Letztem auf der Gallerie sind ihr Schmuck und verdun-
keln andere minder fleissige ihrer Erzeugnisse. Gleiche Ehre
widerfuhr noch einigen bereits Gestorbenen, von welchen ich
aber kein anderes Werk gesehen, z. B. Vincenzio Bache-
relli, Gio. Franeesco Bagnoli, Anton Sebastiano
Bettini, Gio. Casini, Niceolö Nannetti, und Andern,
von welchen das Museo ßorentino Kunde giebt.
Zu Gab biani's und Gherardiniis Lebzeiten war
auch in Florenz Gio. Camillo Sagrestani, GiustPs
Schüler, geachtet. Er besuchte die besten Schulen Italiens,
und studirte ihre Meister; bei Ci gn ani verweilte er etwas
und verbildete im Grunde mehr dessen Styl durch Manier, als
er ihm nacheiferte. In der Madonna de' Rieei ist eine heil.
Familie von seiner Hand; fürwahr von idealem Formen und
blühenderm Colorit, als die Zeitgenossen der Schule haben.
Einer der ersten Kenner in Florenz versicherte mich, dass die;
Bild von Sagrestani sei, wiewol es Andere seinem Schüler
M at te o B o neehi zuschreiben. B o ne c hi hatte treiiliehe An-
lagen, aber nicht gleich gründliche Kunstbilduilg. Er oll, sagt
man, die Kunst unter des Meisters Augen, von seiner Stimme
geleitet, gleichsam auf Versagen gelernt haben. Und so ward
er denn einer von jenen Handwerkern, die, bei nicht sonderlicher
Zeichnung, doch durch Geist und Tinten berühmt werden. Man
hat einige Bilder von ihm, die überall vor allen das Auge zum
Verweilen einladen. Unter seinen vielen Wandbildern ist das
von Cestello zu erwähnen, wo er Gabbiani nachfolgte, und
das im Palast Capponi neben der Nunziata, wo er M m-i-
n ari's Werk fortsetzte.
Unterdessen war zu Bologna Cignani gesunken, uml
Gio. Gioseffo del Sole, mit dem Zunamen des neuen
7) Tri grössern Werken, Wie df"
und im neuen Kloster, scheint sxch
del. zu haben.
Alturhilderu bei den Missionaren
Uon ti nach Trevisani gebil-
L.