Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Florentiner 
Schule. 
Fünfter 
Zeitraum. 
verschiedenen Malerstyle, malte auch zu S. Pkzlicitzi den heil, 
Raphael und Anderes, besonders im Kleinen, in guter Manier, 
was sogar in das königl. Museum kam. Schwache Gemälde 
von ihm sind übrigens bei den Vnllonxbrosanern zu Forli um] 
in Florenz selbst zu sehen. 
Mitwerber Gabbianüs und, wie Mehrere glauben, ihm 
an Malergenius überlegen war Alessandro Gherardini, 
der fremden Slyl wunderbar glücklich nachahmte. Er würde 
jedem Zeitgenossen gleich stehen, wenn er immer so malte, 
wie zu Candeli die Kreuzigung Christi. Es ist ein durchgän- 
gig, besonders aber im Haupttone, welcher sinnreich die Fin_ 
sternis jenes Tages ausdrückt, wohl durchdachtes Werk. Auch 
ein Alexander der Grosse, im Hause Orlandini, Figuren von 
mittler Grösse und mit gehörigcm Fleisse ausgeführt, wird sehr 
geschätzt. Er wollte aber Bilder um jeden Preis malen. Ein 
nicht minder reichbegabter Schüler von ihm, Namens Seba- 
stiano Galeotti, wird in Florenz mehr genannt, als ge_ 
kannt. Er verliess seine Vaterstadt sehr jung und reiste [arme 
ohne festen Wohnort umher, hinterliess auch an mehrcrn (in 
ten Oberitaliens Erinnerungen seines Aufenthalts; zuletzt liess 
er sich in Genua nieder, wo wir ihm wieder begegnen weh 
den. Die k. Gallerie hat die Bildnisse des Meisters und de 
Schülers neben denen des Gabbiani und Redi. Dieselbe 
Ehre wurde in dem Zeitraume, den wir beschreiben, andern 
begraben seyn wollte. Beide Tafeln wurden verbunden und wie ein 
Diptychon oder Buch zusammengeschlagen, auf dessen Seite steh; 
Alßcri Iilzer rmvissilnus, Auf diese Weise lässt man auch auf 50m 
gliolaläfelchen manche schöne Aussprüche Christi schreiben, um sie 
heim Gebet und heim Anblick des Gekreuzigtcn vor siclr zu hahen_ 
Die silbernen Täfelchen, die man dazu auch wul braucht, haben mehr 
Preis, als Wierth. L. (Ueber die Scaglioln s, einen Aufsatz _4_ 
BencPs im Schurrüschen Kunslblatt Jalwg. 1822. N. 4 , wo 
das Verfahren so beschrieben wird: Auf eine Tafel aus weisuem 
Stucco, der aus (lyps und Frauenglas (pielra speculare) oder calci- 
nirtem und gepülvertem Selenit besteht, zeichnet man die darzustel- 
[enden Gegenstände, schneidet dann mit scharfen eigenen Instrumem 
ten dieselben vertieft in die Tafel ein, indem man die Umrise erlm_ 
hen stehen lässt; füllt die Vertiefungen mit einem 'l'eig desselben 
Stucco aus, welchem man aber dieLm-alfarbe der darzustellenden Ge_ 
genstände mitgetheilt hat. 1st die Farbe trocken, so nimmt man 
einen Theil davon auf der Schattenseite weg und füllt die Lücke mit, 
einer neuen dunklen-n Tinte; ehensO verfährt man auf der Lißlllseile 
mit einer hellern Tinte, Hierauf gieht man der Compositiou durch 
Politur den grösaten Glanz. W.)
	        
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