Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Die 
Cortonisten. 
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des Fürsten wenig von ihm nachweisen. Privathäuser haben 
nur Pastellarbeiten von ihm, die auch ausser Italien sehr be- 
kannt sind, Zu Pisa ist ein grosses Bild auf Leinwand, des 
heil. Ranieri Bekleidung, gewiss das bewundertstc unter den 
grüssern Bildern der Basilika. Luti sendete es an Gahbiani 
zur Verbesserung, bevor er es ausstellte. Man lese Br. 35. 
des zweiten Bandes der lettere piltoriche, welcher dem beschei- 
denen Schüler gleich sehr wie dem beauftragten Meister zu 
Ehren gereicht. Auf der Galleric hängt sein Bildnis, vor wel- 
chem die strengsten Kenner manchmal standen und sprachen: 
das ist der letzte Maler der Schule. 
In derselben Werkstatt wpr Tonuuaso Redi erzogen, 
von welchem in mehrern lllalcrbriefen als von einem braven 
Gesvhiehtsmaler in Zeichnung, Farbe und Lebhaftigkeit ge- 
sprochen wird. Nach Gabbiani unterwiesen ihn Mnratta. 
und Balestra, beide gründlichen Styls und Feinde der Neue- 
rungen, die so viele Jahre unsere Schulen verdcrbt haben. 
Redi besuchte auch die freieren, blos jedoch, die Alten zu 
studircn und naclizubilden; einige solcher Abbilder, so wie ei- 
gelle Erfindungen sind noch in seiner Familie. In Anton 
i)omenico's Lollrcde werden ehrenvoll erwähnt Gaetano 
Gabbiani, sein Enkel, Francesco Salvetti, der ihn 
liebte und vor Allen von ihm geliebt ward, Gio, Antonio 
Pncci, Maler und Dichter, Giuseppc Baldini, dessen 
fröhlichste Hoffnungen der Tod kürzte, Ranieri del Pace 
aus Pisa, der später von der Mode hewältiget sich sehr ver- 
manierirte. Ignaz Hugford, in Florenz von einem Englän- 
der erzeugt G) , galt für einen sehr scharfsinnigen Kenner der 
6) Ein Bruder des Abts Heinrich Hugford, eines Vallombrosischen 
Blönches, dem man grossentheils die Scagliolalrunst verdanlit, wel- 
che nach ihm löblicb sein Zögling, Lamberto Gori, und noch. 
jetzt Pie. Stoppioni forlsetzt, der darin viele Aufträge bekommt. 
Ubwol Bildnisse und überhaupt Figuren in mebrqrix Farben gefallen, 
so linden doch die zweifarbigen , oder gelben auf schwarzem Grunde, 
welche er von den sogenannten Hetrurischen Vasen abbildet, und 
bald als selbustiindige Bilder giebt, bald in Täfelcben einlegt, noch 
mehr Beifall. Der Trugiker Alfieri liess ihn auf eine mit Scagliula 
bedeckte Tafel seine eigene (lrubacbrift schreiben, weh-im nach sei- 
nem Tode sich weit verbreitete, aber nicht auf sein Grab gekom- 
men isl. Auf einer andern Tafel war als Seitenstück eine andere 
Grabschrifl. auf eine andere Person von Stande, welche neben ilnn
	        
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