Die
Corlonisten.
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halten und bis auf unsere Zeit fortgepilanzt. Sie aufzuspüren
braucht eben so wenig Mühe, als Zcit sie zu beschreiben.
Zwar ist unter der grossen Menge mancher gute Pinsel; die
meisten aber bleiben doch gemein freilich weniger durch ihre,
als der Zeiten Schuld. Der neueste Styl galt für den besten,
der letzte Meister für neuen Gesetzgeber in der Malerei, der die
alten Gesetze abschallte. So entstanden aus nicht grossen
Künstlern immer andere kleinere und manierirtcre, den ersten
ähnlich in Grundsätzen, an Ruf geringer. Um diese Zeit kam
auch eine Mode auf mit Trotz oder barsch zu arbeiten, wie
Einige es nennen und an Giordano und einigen Venezianern
empfehlen. Auch in Florenz versuchten sich einige Meister
darin und malten skizzenartig; eine neue Vermanierirung, auch
in andern Schulen nicht selten! Es ist nicht nöthig, Einen
besonders zu nennen; man kann im Allgemeinen bemerken,
dass in guten Sammlungen Künstler in diesem Geschmack fast
so selten sind, wie Andrea, oder Cigoli; dieser, weil er
zu viel, jener, weil er zu wenig that. In der Serie degli un-
mini piü illustri in pittura wird unter Vincenziws Schü-
lern ohne weitern Zusatz Antonio Riccianti, Michele
Noferi, und einige Andere genannt; gelobt wird namentlich
nur Gabbiani. So werden unter 'Piero's Jüngern Gio.
Cinqui erwähnt, dessen Bildnis in der Gallerie ist; Anto-
nio Puglieschi, ein Florentiner, der sich unter Ciro bil-
dete; Valerio Baldassari da Pescia; gelobt wird Fra-
tellini, von welchem noch einmal die Rede seyn wird. Zu
O ttaviano gehört der P. Alberigo C arlini ein Pesciatiner
Minorit, der zu Rom den Conca besuchte, und zuweilen, be-
sonders in seines Ordens Kirche zu Pietrasanta gut malte. Auch
Santarelli ebendaher, in Rom gestorben, kann man hier
noch beifügen.
Der Dandini bester Schüler war der nur ebenerwälmte
Anton Domcnico Gabbian i, obwol er früher als Vincen-
zio's, Subtermanvs Unterricht genossen, und später sich
in Rom bei Ciro Ferri, in Venedig nach guten Mustern bil-
dete. Pascolini4) nennt ihn mit Unrecht einen Dutzend-
maler. Man kann ihn unter die ersten Zeichner seiner Zeit
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Leben.
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