Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Die 
Curlonisten. 
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gen. Bei den Erfindungen leitete ihn lllichelalngelo Bub- 
narroti, der jüngere, ein verdienter Gelehrter; und er selbst 
zeigte sich in der Ausführung ebenfalls als Gelehrten. In 
einem Zimmer malte er die Weltalter, wie sie nach Hesi-o- 
dus die Dichter in allen Sprachen beschrieben haben. Fünf 
andere Zimmer weihte er, so zu sagen, fünf Fabelgöttcrn, 
und bezeichnete sie mit ihren Namen, als Zimmer der Mi- 
nerva, des Apollo, des Nlars, Jupiters und lllereurs. In jedem 
verband er die Mythologie mit der Geschichte. So stellte er 
z. B. im Apollozimmer an der Decke diesen Schutzgott der 
Künste dar, wie er den jungen von Minerva zum Unterricht 
ihm zugeführten Herkules empfängt; an den Wiiilden Alexan- 
der, der den Homer lieset, Augustus, der Virgil zuhört, und 
so Mehreres, wie es im Leben des Cortoners weiter angew 
geben ist. Dies grosse Werk wurde von Ciro Ferri been- 
det, weil der Meister, als er das blercurzimmer angefangen 
hatte, aus einem Ueberdruss, dessen Gründe verschieden an-, 
gegeben werden, sich auf gewandte Weise vom Hofe entfernte, 
nach Rom zurückkehrte, und nach Florenz zurückberufen sich 
immer entschuldigte. Dort aber hatte er schon dcn Grund zu 
einer neuen Schule gelegt. Baldinucci sagt, Pietrofs 
Styl sei in Florenz, sobald er sich nur gezeigt, von den an- 
gesehensten Künstlern freudig begrüsst worden'). Noch mehr 
lurachte ihn nachher die Wahl Cosimo IlI. in Aufnahme, wel- 
cher Giro Ferri in Rom besoldete, die dort studirenden 
'l'oscaner zu unterrichten. Seitdem hat sich fast kein Tosca- 
ner dort gebildet, der nicht mehr oder weniger von diesem 
Styl angenommen hätte. Wir müssen ihn gründlich schildern. 
Pietro Berrettini , cin Cortoner, Schüler des Comgdi 
in 'I'0scaua, des Ciarpi zu Rom, der auch unter d'en Schrift- 
stellern über Malerei gcnannl; wirdz), bildete sich in der Zciclg- 
1) Vila di Matten Rnsselli, T0. X. p. 72. L. 
2) Tirznbaschi stur. dclla lezt. ü, T. VIII. p. 258. Veneü, 
Ausg. Pietro B err ett i ni schrieb ausser den vom Gr, M mzz u c- 
rhelli (Scrüt. Ilal, T. 2. p. U25.) angegebenen Briefen auch mit 
P. Gißlldoluenico Ottouelli da Fanauo, einem Jesuiten, den 
1111111110 della pillura e sculmrn, uso ed abuso lnro cmnposta da 
m: tenllzga ß da un pittore. Filvnze 1652, Ein jetzt sehr uellenu-s 
HEIL! L,
	        
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