Cigoli
und
seine
Jünger.
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lerie sich befindet. Dieser Künstler hatte ein-e Feinheit und
Anmuth des Pinsels, die auch seine ursprüngliche Schule ibe-
wunderte, ausserdem aber eine eigene Gabe, jedes Gesicht zu
veredeln, ohne es doch unkenntlich zu machen. Auch gab er
jedem seine eigene charakteristische Bewegung, so dass er zu-
weilen das Gesicht des Abgebildeten verdeckte, und dennoch
aus den Gebärden der Dargestellte untrüglich errathen wnrdeu).
Lange hielt sich in Florenz Jacopo Borgognone auf,
dem Fürsten Mattias angenehm, dessen Kriegsthaten in Deutsch-
land und Italien, und die Orte, wo sie sich zugetragen, er
nach dem Leben, wie ein Historiker, darstellte. Seine Schlach-
ten sind in der Stadt nicht selten; ich weiss aber nicht, ob
er einen Schüler in Florenz gehabt. Der, welcher dort J a-
copo's Nachahmung förderte und fast überall vorkommt, war
Pandolfo Reschi aus Danzig, einer seiner besten Schüler,
auch in Landschaften im Geschmack Rosa's und in Bnuwer-
ken gut. Bei Dr. Viligiardi hab' ich ein Bild von ihm gese..
hen, eine Ansicht des Palastes Pitti, wo die Umgebungen,
welche damals fehlten und von den östreichischen Fürsten zu
grosser Zier der Residenz gebaut sind, hinzugemalt worden.
Die Erfindung dieser Zusätze war von Giacinto Marmi,
die Ausführung des ganzen Bildes von Pandolfo. Er stat-
tete das Bild mit artigen Figuren aus, und konnte in Allem
überraschen, ausser in der richtigen Vertheilung von Schat-
ten und Licht, worin er nicht gar glücklich ist. Als Schlach-
ten- und Landschaftsmaler zugleich bildete sich unter Furini
ein Santi Rinaldi, zubenannt il Trombal, ein Zeitge-
nosse P a n d o l f o , s, aber in Florenz minder bekannt, als
dieser.
Baccio del Binnco hatte sich in BiliverPs Schule
zu einem guten Zeichner und verständigen Maler gebildet, ging
mit dem kaiserl. Architect und Kriegslmumeister nach Deutsch-
laml und lernte von ihm die Perspective. Er lehrte sie mit
Beifall in Florenz, wie wir schon bemerkten, vernachlässigte
aber darüber seine Wandmalerei keineswegs. Von Natur witzig,
war er [in hurlesken Bildern, die meistens Federzeichnungen
blieben, ungemein. Auch malte er kräftig in Oel, namentlich
Vgl. Fzis sli" x
11179-
Furts.
Känstlerlexicon.