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Florentiner
Schule.
Yierter
Zeitraum.
Die Portraitmzulerei, die Schule der besten Maler, Welche
wahr malen wollen, wurde sehr von Passignano gefördert,
Sein Schüler war der Vater des berühmten Francesco F u-
rini, der Filippo Sciameroni hiess. Ausser diesem un-
terrichtete er auch die beiden Brüder Domenico und Va-
lore Casini, welche Baldinucci preiset; besonders den
zweiten , einen freien Pinsel und treuen Nachbildner jedes Zugs;
von dessen Bildnissen die Hauptstadt voll ist. Cristofano
Allori portraitirtc theils im Auftrag, theils aus Lust, sich in
den schönsten Formen zu versuchen. Er malte auf Leinwand,
und seine Bilder werden geschätzt, obwol sie unbekannte Peh
sonen darstellen; so das beim Rathsherrn Ürlandini. Auch
führte er sic auf kleinen Kupfertzifcln ausw), welche in der
grossen Mediceischen Sammlung befindlich sind. Unter seinen
Schülern folgte ihm Cerrini, der ebenfalls, wenn ich nicht
irre, in jene Sammlung aufgenommen ist. Unter den P01;
traitmalern und Copisten war auch Gio. Batista Stefa-
neschi, ein Mönch von Monte Senario, Schüler C omodrs
und trefllicher Miniaturmaler.
Vorzüglich bewundert wurde Just Sustermans aus
Antwerpen, dort von Wilhelm Peter de Vos unterrichtet. E1.
liess sich in Florenz zur Zeit Cosimo lL nieder, und diente
dem Hofe bis zur Regierung Cosimo lIL, ward auch an andere
Deutsche und Italienische Höfe gesendet und kam in Bildnih
sen Vandyck sehr nahe; Dieser ehrte ihn sehr, und hat
ihn um sein Bildnis, mit dem Versprechen, ihm das seinige zu
senden. Auch Paul Rubens, der ihn als eine Zierde seL
nes Landes ansah, ehrte ihn und schenkte ihm ein histm-i-
sches Gemälde. Just malte die Mediceerfürsten der daxna-
ligenZeit in mehrern Manieren, und als Ferdinand II. noch
jung den Thron bestieg, fertigte er ein staunenswerthes Ge_
mälde aus lauter Portraits. Er stellte nämlich den dem neuen
Herrscher geleisteten Huldigungseid dar, und brachte dabei
nicht nur die k. Grossmutter und Mutter, sondern auch Rüths-
herren und die vornehmsten Herren an; ein grosses Gemälde,
welches in Kupfer gestochen ward und jetzt auf der G31-
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S0 ist das Lanziäiche zweideutige rami zu verstehen.
Von Mogalli in drei zusammengehörigen Blättern. Q.