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Florentiner
Schulen
Vierter
Zeitraum.
und Thiermaler, erwähnt werden wird. Diese alle räumten in
der Folge dem Neapolitaner Lopez das Feld, der sich auf
seinen Reisen durch Italien auch in Florenz aufhielt, wie wir
an einem andern Orte sehen werden.
Die Landschaftsmalerei und ihre Aufnahme in Sammlun-
gen stieg in diesem Zeitraume, und der erste Styl, der in
Florenz viel Anhang fand, war der des Niederländers Adrian o_
Cristofano Allori übertraf alle an Fleiss und Sicherheit
des Pinsels und durch schöne Figuren, die er in den LnmL
sehaften anbrachte. Gu asparre Falgani, der ihn an Menge
solcher Bilder übertraf, ward von Valerio Marucelli im-
terriehtet, von Gio. Rossi und Benedetto Bosehi, Fran_
c es eo 1 s Bruder und Mitschüler, nachgeahmt. Die Landschag;
ten jener Zeit wurden in den grünen Partieen oft schwarz und
heissen bei Baldinueci in alter Manier. Die neue begann
in Florenz mit Filippo d'Angeli, oder Filippo Napo-
letano, der unter Cosimo II. am Hofe lebte, und noch länger
bei Salvator Rosa. Dieser wurde vom Cardinal Gio. Carlo
nach Florenz gebracht, und verlebte dort sieben Jahre als Dich_
ter, Maler und Komiker, stets beliebt wegen seines munter-n
schönen Geistes, und von Gelehrten häufig besucht, deren (im
mals Florenz in allen Zweigen in Menge hatte. Schüler hatte
er nicht, aber Copisten und Nachahmer seines Styls unter meh-
rern Jünglingen, wie Taddeo Baldini, Lorenzo Man
telli und andere. Vorzüglich tüchtig in dieser Kunst war
Antonio Giusti, Cesare Dandini's Zögling; aber er
betrieb auch alle übrige Zweige anmuthiger Malerei; ja 01--
lan di spricht von ihm als einem allseitigen Maler. Zwei
Brüder vPoli, reiche und heitere Landschaftcr, erwähnt Mob
ron a, die in den Florentiner und Pisaner Bildersammlungeu
bekannt sind.
Was nun Meeransichten betrifft, so -finde ich unter den
Toseanern keinen, der sich darauf gelegt, wie Pietro Ciaf.
feri, sonst I0 Smargiasso genannt, der unter den Pisa-
ncr Malern erwähnt wird. Er soll lange in Livorno, diesem
seinem Talent angemessenen Orte, gelebt haben. Hier malte
er an nxehrern Hausgiebeln Landungen und Seeunternehmun-
gen; und dergleichen Gegenstände, Häfen, Küsten, Schiffe
malte er in Oel, sehr ausgeführt, mit gut gezeichneten und