Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Cigoli 
und 
seine 
Jünger. 
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Gelbilder von ihm, eins in mattem Styl zu S. Romano, nleh- 
rere in S. Paolo, in der Buonvisisehen Sammlung und andern, 
aus seiner besten Zeit. Noch sind zwei Wandgemälde von 
ihm vorhanden, das symbolische der Bibliothek im öffentlichen" 
Palast, und im Hause Lippi eine kleine Betsaalkuppel, die 
sehr anmuthig ist. Uellrigens hatte er sich in Rom niederge- 
lassen, wo er unglücklich lebte und, 0b aus Verzweiflung oder 
verunglückt, in der Tiber ertrank. Er kann mindestens hoch- 
begabten Jünglingen zur Warnung dienen, dass sie nicht eitel 
werden, noch Andere verachten. Denn eben dadurch entfrem- 
dete er sich die Herzen vieler Zeitgenossen, so dass er weder 
so gelobt, noch beauftragt wurde, wie viele andere, undistets 
grollte, bis er in Verdacht kam, er habe den Verstand ver- 
loren. 
Mit Uebergehung einiger Andern aus Paolini's Schule, 
die seinem Style minder zugethan waren, wiihich nur die 
drei Brüder Cassiano, Franeeseo und Simone del" 
Tintore erwähnen." Vom Erstern iinde ich nichts, was ihn 
über das Mittelmässige erhübe; vielmehr schreibt man ihm, 
oder einem ähnlichen mittelmüssigen Schüler, oder "manchmal 
Paolini's Alter, wo er mehr skizzirte, als malte, minder 
schöne Paolinische Bilder zu. Francesco lernt man als 
Tüchtigen aus der Heimuchung im Zimmer des Bannerhcrrn, 
und aus andern Stücken der Motronisehen Sammlung kennen. 
Simone war gross in Vögeln, Früchten und dergleichen Ge- 
genständen der niedern Malerei, von welcher ich hier noch, 
wie am Ende jedes Zeitraums, sprechen will. In Früchten 
nun, und noch mehr in Blumen zeichneten sich Angiol Gori 
und Bartolommeo Bimbi, zwei Florentiner, aus, der 
Zweite Schüler des Ersten in dieser Gattung,iund LippPS in 
den Figuren. Lippi Selbst wendete sich von Figuren zu Früch- 
ten, Blumen; zu Thieren Andrea Seacciati, welcher darin 
sehr glücklich war und Copien davon in das Ausland sendete. 
Bimbi galt für den Marius seiner Schule. Er unterrichtete 
F ortin i," welcher bald mit Moro, ebßllfßlls einem Blumen- 
sehen. .   „,Jedes Bild bereicherte er mit üicbterisphen Ideen und Phan- 
tasien; was freilich nicht Alle loben, weil sie den reinen Vorfall 
ohne allen Zusatz fordern. L.    
	        
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