Cigoli
und
seine
Jünger.
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ihm sind in Privathädsern kleine historische Gemälde, auch
einige Stillleben, besonders viele halbe Figuren von gutem Co-
lorit und Rundung. Im Alter änderte er seinen Styl: und bes-
serte, was er von seinen Jugendbildern nur bekommen konnte,
verschlimmerte sie aber vielmehr.
Franceseo Boschi, Neffe und Schüler Rosselliw,
war sehr geschickt in Portraits; das Kloster Ognissantl,
wo er auch seinen Oheim Fabrizio malte, hat einige, die zu
leben scheinen; und sie sind auf Kalk so wacker gearbeitet,
dass sie zeigen, welcher Schule er angehörte; In Ool vollen-
dete er ein von Matten unvollendetes Bild; andre führte er
für sich aus, meistens heilige Gegenstände, wo ihm die Fröm-
migkeit und Heiligkeit herrlich gelangen. in iillern Jahren
ward er Priester und führte ein musterhaftes Leben, worüber
sich Baldinucoi sehr breit ausgelassen. Doch liess er in
den vier und zwanzig Jahren seines Priesterstandes die Kunst
nicht, sondern übte sie nur seltener und meistens minder glück-
lich, als in seiner Jugend. Alfonso, sein älterer Bruder
und Mitschüler, versprach viel, und wiewol er früh starb, lei-
stete er auch viel.
Jacopo Vignali hat im Styl einige Aehnlichkeit von
Quercino, nicht sowol in den Formen, als in den grellen
Abstiehen und Gründen. Er wird unter Rossellits Schü-
lern am seltensten genannt; glcichwol hat er für Rom und
den Kirchenstaat mehr, als die übrigen gemalt. -Oft ist er
schwach, besonders in den Gebärdungen; oft aber auch lobens-
werth, wie in den beiden Bildern zu S. Simonc, oder im S.
Liborio bei den Missionaren. Vor allen erhebt man die Wand-
malerei in der Capelle der Buonarroti. Für andere Patrizier
malte er schöne historische Bilder, und in einigen Hüusern
hatte er auch Schüler, deren jedoch keiner ihm so viel Ehre
macht, als Carlo Dolci.
Dolci ist für die Florentiner Schule, was Sassofer-
rato für die Römische. Beide wurden, ohne eben sehr erfind-
sam zu seyn, ihrer Madonnen und andrer kleinen Gemälde
wegen, die jetzt sehr gesucht werden, ausserordentlich geschätzt.
Viele grosse Herren wollen an ihren Betpulten köstliche und
fromme Bilder haben, und suchen diese beiden häufig, obwol
sie ganz verschiedene Wege gehen, wie wir seines Orts sehen