Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

uCigoli 
und 
seine 
Jünger. 
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ziata zu Florenz; der Evangelist Johannes, eine schöne Figur 
nebst andern Heiligen zu Santa Chiara in Volterra; der heil. 
Karl, welcher den Pestkranleen das Abendmal reicht, in der 
Nunziata zu Pescia, und andere hinlänglich vollendete, was 
nicht immer der Fall ist. Dasselbe kann man auch von sei- 
nen Zimmergemälden sagen, deren das Fürstenhaus, die edlen, 
Hiiuser in Florenz und Volterra, vorzüglich das Mafleisehe 
und Sermollische in Menge haben. 
Cosimo Ulivelli ist auch ein guter Historienmaleri 
von einem Style, der zuweilen von minder Achtsamen mit dem 
des Meisters verwechselt wird, während Kundige minder zier- 
liche Formen, minder starkes und sauberes Colorit; etwas Ma- 
nierirtes und Mühseliges darin finden. Man muss die Werke 
aus seiner besten Zeit sehen, wie einige Lünetten im Carme- 
literkloster.  Antonio Franchi, aus Lucca, aber in Flo- 
renz angesiedelt, wird von Vielen weniger, als Ulivelli ge- 
achtet, ist jedoch, wenn ich nicht irre, bediichtiger und fleis- 
giger, ja in genauer Ausführung kann er sich mit jedem Zeit- 
genossen messen. Sein Joseph von Calassanzio in der Kirche 
der Seolopeisehen Väter ist ein Bild von guter iVirkung und. 
auch der Zeichnung wegen zu loben. Ein anderes in dem Ca- 
Porgnanischen Sprengel im Lucchesischen, Christus, der Petrus 
die Schlüssel giebt, sagt mir ein erfahrner Künstler, soll am 
meisten gelobt werden. Andere findet man in seinem Leben, 
welches Baftolo zzi zu Florenz herausgegeben. Er war Hof- 
maler, und arbeitete für Hof- und Privatleute viel _in Corto- 
nischer Art, aber ohne Misbraueh. Er schrieb eine nützliche 
Abhandlung: la teorica della pittura, worin er die Vorurtheile 
seiner Zeit bekämpft; und nach Grundsätzen verfahren lehrt. 
Es ward 1739 gedruckt und nachher vom Verf. gegen einige 
darüber erschienene Kritiken verteidigt"). Giuseppe und 
Margherita, seine Kinder, werden als verständige Maler 
gelobt. Vom Ersten führt man ein schönes Gemälde in der 
Pfarrkirche zu Borgo Buggiano an, welches jedoch sein Vater 
übermalte, wie er ehrlich bekannte; ich sage ehrlich, weil 
11) Antonio Franchi lua lenrica della pilmra, avverr) trat- 
iala delle malerie pih necessuria per npprenrlere mm fmuhnnenta 
quasi" arlc. Luccn 1739. in 8. wird von dem Grafen Cicngnara in 
seinem Catnlaga ragionata ein oberflächlichen Werk genannt. Q. 
I. B11. Q
	        
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