Cigoli
und
seine
J Enger.
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der Madonna, daselbst unter Urban VIII. gemalt. Doch sind
noch in mehrern Städten Italiens nicht wenig Bilder, von sei-
nen Schülern gut entworfen und ßilgvlßgii, von ihm fleissig
beendet, die ihn der Nachwelt als grosscn Künstler empfehlen.
Dahin gehört ein todter Christus in der Capelle Mondrngona
zu Frascati, eine Kreuznbnahnxe im Palast Borghese zu Rom,
ein Cbristu, der das Kreuz trügt, im Collegio des heil. Glo-
vannino, und einige andere in Florenz. Passignano, sein
Geburtsort, hat vielleicht sein vollkommcnstes, in dem Becken
(catinu) der Kirche der Vallombrosanischen Väter; dort malte
er eine Gloria, die ihn als grossen Künstler und würdig zeigt,
dass Lodovico Caracci, der Stifter der Bologneser Schule,
und noch vielmehr Tiarini, ihre Zierde, seine Schüler ge-
nannt werden. Die Zöglinge, die er in Toscana bildete, er-
langten diesen Ruhm nicht. Sorri di Siena, den wir seiner
Schule vorbehalten, ist in Italien am bekanntesten, weil er
in nzehrern Städten mit Beifall gemalt hat. Hier sind die,
welche Florenz angehören.
Fabrizio Boschi ist ein Maler von heiterm und waid-
lichem Geiste, dessen charakteristisches Lob ist, dass er neuer
und bestimmter componirt, als die gewöhnlichen Anhänger sei-
ner Schule. In Ognissanti wird ein Bonaventura von ihm sehr
gelobt, der die Messe hält; und mehr vielleicht noch, als an-
dere Werke, seine beiden Bilder aus Cosimo II. Leben, Wand-
bilder im Palast des Card. Gio. Carlo dc' Medici, wo er mit
Rosselli wetteiferte. Ottavio Vannini war glücklich
im Colorit, und fleissig in jedem andern Theile der Malerei,
obwol zuweilen mühselig und kalt, in jedem Theile gut, im
Ganzen nicht immer glücklich. Ccsare Dandini, mehrerer
Schulen Zögling, ahmte an Passignano, ansser der Zeich-
nung und Lebhaftigkeit, das vergängliche Colorit nach, im
übrigen fleissig und sehr genau. Sein bestes Bild ist ein heil.
Karl mit andern Heiligen in einer Kirche zu Ancona, sehr
kunstreich componirt und gut erhalten; viele Bilder von ihm
und Vannini schmücken die Sammlungen.
Nicodemo Ferrueci, den Passignano wie wenige
Seiner Schüler liebte, und sein Gchülfc in Rom, hatte viel von
der Bravour und dem Geiste des Meisters, setzte auch, wie die-
ser, keine geringen Preise auf seine Gemälde, welche meistens