Cigoli und
seine
Jünger.
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und eine olfenere und häufigere Nachahmung P uo l Psehen Pomps
zu verbinden. In den Köpfen ist er nicht ausgesucht, aber
sehr lebhaft, wie man zu S. Gaetano und S. Marco sehen
kann, wo viel Bilder von ihm sind, und das erste, die Erhöh-
ung des Kreuzes, unter seine besten Arbeiten gerechnet wird.
Die Bilder, welche elr mit Fleiss malte, worin er sich selbst
nicht genügen zu können schien, wurden von seiner Schule
zuweilen mit den Anfangsbuchstaben seines Namens wiederholt,
besonders wenn er sie überarbeitete; zuweilen auch ohne sie.
Keines verdiente so oft wiederholt zu werden, als die Flucht
des keuschen Joseph, die im k. Museum jeden Beschauer fest-
hält. Man sieht sie in mehrern Hüusern von Florenz, und
ausserdem in vielen Sammlungen, in der Barberinischen zu
Rom, der Obizzischen zu Cnttajo und anderswo.
B il iver t"s zierreicher Styl fand viele Nachahmer, welche
hier und da in Gallerien und Kirchen für Venezianer gelten
könnten, wenn sie mehr geistige Munterkeit und bessere Farbe
hätten. Bartolommeo Salvestrini gilt als der erste von
allen; aber er ward in seiner schönsten Blüthe von der Pcst
im Jahr 1630 dahingerafft. Orazio Fidani, ein sorgfäl-
tiger Künstler und im Styl seines Meisters wohl geübt, arbei-
tete viel für Florenz, wo namentlich sein Tobias, ursprünglich
für die Gesellschaft della Scala gemalt, jetzt anderswo belind-
lieh, gelobt wird. Franceco Bianchi Buonavita
brachte wenig in das Publicum, weil er zumeist alte Gemälde
copirte, welche der Hof an auswärtige Fürsten schickte, und
kleine Cabinetstücke, welche ebenfalls jenseits der.Alpen sehr
gesucht wurden. Er malte sie auf Jespis, Achat, Lasurstcin
und andre harte Steine, welche durch ihre Flecken die Ma-
lerei unterstützten, Agostino Melissi trug viel zu den
'l'eppichen der königlichen Familie bei, wozu er Cartons nach
Bildern von Andrea del Sarto und eigene Zeichnungen
machte. Er hatte auch Geschick in der Oelmalerei, in welcher
Gattung, Baldinucei vor allen seinen Petrus im Vorlmusu
Pilati lobt, den er für die Familie Gaburri malte. Fran-
ceseo Montelatici, nach Einigen ein Pisaner, nach Andern
Florentiner, seiner Zanksucht wegen Cecco Brave genannt,
ging sehr von Giovannüs Styl ab, oder mischte ihn duch
mit dem PassignanPschen; ein wunderlichcr, geistreiehcr