Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Vorwort. 
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sammelte umsonst die, gleich denen des zerrissenen 
Orpheus, zerstreuten Glieder der Malerei; denn es 
fehlte ihm der lebendige, "beseelende Odem und die 
gesammelte Schöpferkrait, der alles bindende undlö- 
sende Genius. Nur dahin aber, wo dieser und seine 
Leistungen einmal gewaltet, wie in Raffael, zu 
verweisen, nur diese Einheit als das ewig Schöne und 
die Kunst anzuerkennen, möge doch ja nicht als Ue- 
berschwänglichkeit und Ueberstrenge getadelt und 
verlacht werden; denn des Trivialen und Mittel- 
mässigen hat die Wirklichkeit genug. Hebamme 
Technik mag in allen Ehren bleiben; aber Vater 
der Kunst bleibt Genius, und Genius ist Wunder, 
ist ächte Magie, und steht als vor- und rückwärts 
leuchtende Sonne über der Erde. Daher sammel- 
ten sich auch nur um diesen und in Mittelitalien 
die besten Iüäfte der Zeit, anstatt dass ilach ihm 
und ohne ihn alles sich vereinzelte, zerstreute und 
in mannichfaltigen abgöttischen irren Richtungen 
zerfloss, wieMen g s und seine Nachkommen zeigen. 
Wenn denn nun in Thor Walds en diese Ein- 
heit wieder in die Welt gekommen, wenn sie die 
tiefe lnnigkeit des Nordländeirs zu ihrer Signatur 
gewählt, durch ihn die edelste Kunst, die Plastäk, 
welche entwichen war, wieder zuriickgeliihrt hat; 
wenn andrerseits deutscher (iesamt- und Allsixin, 
nicht jener mit Rohheit buhlende und liebiiugelnrle 
Aftersinn der Deutschthiimelei, ebenfalls aus der ver- 
sunkenen YVunderWelt Italiens und der Breite der 
Wbcltgcächicl1te überhaupt den Licht- und Farbengeist 
herauf beschwört, während im Norden Deutschlands
	        
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