Vierter
Zeitraum.
Cigoli
und
Malerei
der
seine Anhänger geben
bessern Schwung.
einen
wrährend die Florentiner fast nur Ein Muster und seine an-
gesehensten Nachahmer anschauten, erging es ihnen, wie den
Dichtern des funfzehnten Jahrhunderts, die nur auf Petrareg
und die Petrarchesken sahen, d. h. sie waren einander im
Style höchst ähnlich und nur dem Grade, der persönlichen
Geehiekliehkeit und dem Geiste nach von einander ver-
schieden. Etwas minder einföriuig wurden sie, wie bemerkt,
nach Titi. Immer aber blieben sie matt im Colorit und
mussten in eine neue Bahn gespornt werden. Endlich kam
diese Zeit, um 1580, wo sie sich von ihren heimischen M11-
stern zu fremden wendeten, und nun in der Stadt mehrere
und kräftige Style entstanden, wie wir in diesem Zeitraume
bemerken werden. Er begann mit zwei jungen Malern, I, 0..
dovico Cigoli und Gregorio Pagnni. Diese, erzählt
Baldinucei, von Baroccißs Ruf und einem Bilde, das er
eben von Urbino nach Arezzo gesendet hatte, und das jetzt in
der Florentiner Sammlung ist, angezogen, gingen zusammen
es zu sehen, betrachteten es genau und wurden so von die-
sem Styl ergriffen, dass sie von nun an dem Styl ihres Mei-
sters eutsagten. Zu ihnen trat Passignano, mit welchem,
erzählt Baldinueci weiter, Cigoli eine zweite Reise nach
Perugia machte, als Barocei für die dortige Hauptkirche
seine Kreuzabnahme gemalt hattei). Doch irrt hier der Ge-
sehichtschreiber in der Zeitfolge; denn Bellori, Baron-
eits genauer Biograph, setzt das Bild um einige Jahre vor
das zu Arezzo. Wie nun auch dieser lrrthum berichtigt werde,
Passignano strebte mit Cigoli gleiche Zwecke an. Nach
ihrem Beispiele wendeten sich andere Jünglinge von dem alten
Sßyle zu dem neuen kräftigem; wie besonders Empoli, der
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l) Ein sehr buntes und manierirtes Bild, obwol noch immer ge.
mässigter, als andre Gemälde des Barocci. Eine solche Kreuzab-
nahme ist wie RossinP lustiger Trauermarsch in der (lieblichen
Elster. Solche Dinge machen Lärm, aber keinen Eindruck. Q.