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Nachahmer.
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Pietro Fcrabosco, den man für einen Luccheser von
Geburt hält, obwol er in die Römische Akademie aufgenum-
men war, wo er vielleicht studirte. Ich sage, vielleicht; den"
seinem schönen Tizian'ischen Colorit nach gehört er mehr
den Venezianern. Man führt von ihm drei halbe Figuren mit
seinem Namen und dem Jahr 1616 bei einem Herrn in Por-
tugal an, wo er vielleicht länger als in Itaiien lebte.
Von einigen Toscanern, die sich in der niedern Malerei
auszeichneten, wie Veltroni, Costantino dc' Servi,
Zucchi, Alberti, ist kurz zuvor gesprochen worden. in
Landschaften und Schlachten erwarb sich in Italien zuerst An-
tonio Tempesti, aus Florenz, Ruhm, ein Schüler mehr
de Stradano, als des Titi. Er ahmte ihm im Kupferste-
chcn, in Cartons zu Teppichen und in launenhaft ersonnenen
Grottesken und Verzierungen nach. An Feuer jedoch übertraf
er den Meister und wich fast Keinem, nicht einmal den Ve
nezianern. In einem Briefe des March. Giustiniani (Lelt. Pin,
T0. VI. p. 25.) wird er als Muster einer feurigen Zeichnung
angeführt, welches eine Gabe, nicht aber Kunst ist. Wenig
und minder glücklich arbeitete er im Grossen, fast immer nur in
kleinen Bildern. So haben die March. Niccolini, die Mönche
der Nunziata und andere in Florenz von ihm Schlachten, auf Ala-
baster gemalt, worin er Borgognone vorzuarbeiten scheint,
der ihn viel studirt haben soll. Meistens malte er auf Kalk,
in Caprarola, in Tivoli in der Villa Este, zu Rom an mehrcrn
Orten, unter Gregor Xlll. ln der Vaticanischen Galleric sind
eine Menge Bilder von seiner Hand; die Figuren sind andert-
halb Spannen, so viele, so mannichfaltig, geistreich, mit so
lieblichen Bauwerken, Landschaftchen und allerhand Verzierun-
gen, dass man staunt. Er ist nicht sehr correct, und sein
Colorit spielt in's Braune; aber seinem Feuer, seiner Phanta-
sie, die ihn über die Erde in neue, erhabene, den gemeinen
Künstlern unzugängliche Räume trügt, scheint man Alles ver-
zeihen zu können
3!) Hier widersprechen einander Tarh
lelzlcres ist rednerisnlaer, Ms wahr,
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