Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Florentiner 
Schule. 
Dritter 
Zeitraum- 
den leichten Geschmack der Maler zu Zeiten Gregofs Xlll. 
ein. Auch liessen sie sich da nieder, und starben dort, nach- 
dem sie viel, besonders Wandgemälde geliefert, und auch daheim 
ein Andenken hinterlassen. 
 Von Durante ist im Dom eine Geburt Christi, die er 
besser in der Vallieella zu Rom ausführte. Dies ist vielleicht; 
sein bestes Werk; in andern it er oft matt in Zeichnung um] 
Farbe, überhaupt mehr mühselig, als geistreich. Cherubino, 
angeblich Sohn Miehele's, Gehülfe Daniel's di Volter. 
ram), war ein berühmter Kupferstecher, was ihm in der Zeieh- 
 nung viel half. Wiewol er sich spät auf die Malerei legte, harte 
er damals dneh einen Namen. Er war schlank und frei in den 
Verhältnissen, geistreich, angenehm in den Engelglorien, selb- 
ständig, ein durchaus gewandter und freier Pinsel. Diesen 
Charakter hat eine Dreieinigkeit mit einigen Heiligen in der 
Hauptkirche von Borgo, wo auch ein sehr gut gedaehter Gie- 
bel eines Palastes von ihm ist, mit WalTen, Genien und ge[t_ 
Samen Verzierungen- In Rom malte er auf Goldgrund die 
'Decke in einer Capelle der Minerva mit allerlei Zieraten um] 
Figuren; gewöhnlicher aber half er da seinem jüngern Bruder 
Giovan ni. Dies ist ein Name, der in der Perspective Epoche 
macht, nicht nur wegen mehrerer Gemälde in vornehmen Häu- 
sern von S. Sepolcro und andern Städten, sondern auch der 
Wandgemälde zu Rom in dieser Gattung. Er ward in der Sa- 
eristei des S. Gio. Laterano bewundert, die er mit mmh 
eherlei Vertiefungen malte, wodurch sie sich einigermassen hab; 
und mehr noch in dem grossen Clementisehen Saale, dem 
grössten perspectivischen Werke, das .man bis dahin noch ge- 
sehen hatte. Baglione rühmt die Seenen aus Clemens Le. 
ben und die übrigen Figuren, und bemerkt, dass sie sich aus- 
nehmend verkürzen, und die des Cherubini übertrelfen, der 
in der Perspective nicht soviel-leistete. Ba g l i o n e nennt: 
auch einen Franee seo, Durantets Sohn, der 
zu Rom starb. Ich weiss nicht, oh es der P ie r fra n- 
eeseo ist, von welchem man in S. Bartolommeo di Borgo eine 
29) Vaaari nennt ihn M i chele den Florentiner, um] IHuIer dgg 
oben erwähnten Kindernmrds. 0 rlandi macht ihn zum Vater Che- 
rubinow; auch Bottmri ist derselben Meinung. Ich folge Ba- 
gli 0 n e, der zu C h eru bin 0' s Zeiten leble, und ihn zum Sohne 
einen sehr guten Holzschneiders, Alberto Alherti, macht. L,
	        
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