Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Michelangelds 
Nachahmer. 
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Vaterstadt und Cosimo I. ehrte sein Grabmal mit einem Mar- 
morbrustbild und einer Aufschrift, worin er pingendi arte prac- 
stanlissimus heisst, und Vasari, der seine Arbeit im alten 
Palast genehmigt hatte, wird hujus artis facile pprinceps ge- 
nannt. Sie ist im Namen der Toscaner Maler (pictores he- 
trusci) geschrieben, und dient nur, den Zustand jener Schule 
und Cosimo's Geschmack kennen zu lernen. Demnach ist 
es kein Wunder, wenn dieser Fürst sich nicht von Tizinn 
malen liess, den er neben seinem Vasari für gar wenig ach- 
ten musste. Es ist sehr wahr, dass Tugenden nicht forterben, 
oder, wie der Dichter sagt, selten wieder an den Zweigen 
sprossen. Leo X. beschützte die Kunst und war Kenner; C0- 
simo beschützte sie, und war cs nicht. 
S. Sepolcro zählte damals drei Cungi, oder iCongi, 
wie Andere schreiben: Gio. Batista, Vasari's Gesell, wg. 
nigstens sieben Jahre; Lionardo, der im Leben Perinoßs 
als trefllicher Zeichner, und im Leben Zuccarws nebst Du- 
rante del Nero, auch einem Vorstiidter, als Maler des 
päpstlichen Palastes um 1560 angegeben wird; und Fran- 
cesco, von welchem mir Annibal Lancisi an Ort und 
Stelle Nachricht gegeben. Genauere fand ich später bei Gin- 
chi, der ein Bild des heil. Sebastian in der Hauptkirche zu 
Volterra von ihm anführt, nebst der. 1587 ausgestellten Quit- 
tung über die Zahlung, worin er Francesco di Leonardo 
Cugini da Berge heisst. lhren in Rom nicht so leicht zu 
erkennenden Styl lernt man in der Vaterstadt kennen, in S. 
Rocco, bei den Mönchen und sonst. Sie componirten sehr 
einfach; lgewölmlich nahmen sie ihre Gedanken aus der Wirk- 
lichkeit; ihr Cclorit ist leidlich gut. ln ähnlichem, aber heite- 
rerm Geschmack arbeitete Raffael Scaminossi, ein Schü- 
ler Raffaellinws. Von Gio. Paolo delBorgo Weisg 
ich nichts, als. dass er Vasari um 1545 bei der höchst eili- 
genlArbeit in der Canzlei half. Er kann nicht der Gio. d e' 
Vecchj seyn, der soviel in Rom malte, wie man bei Ba- 
glione lieset, und besser, als anderswo, in Caprarola, wo er 
mit Taddeo Zuccaro, und in S. Lorenzo in Danmso in 
den Martyrbildern wetteiferte. Er scheint später gekommgn zu 
seyn; spät kamen auch die drei Alb erti hin, eine zahlreiche 
Malerfamilie aus S. Sepclcro. Zu Rom studirten sie sich in
	        
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