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Florenliner
Schule.
Dritter
Zeitraum.
giebt. Mir wären schon die genannten zu viel, wenn
Vasari, wo ich nur vermag, erläutern wollte.
nicht
ich
Wenden wir uns nun von Florenz in das übrige Toscana,
so finden wir an mehrern Orten andere Genossen Giorgioeg,
die ihm vielleicht mehr in der Malerei halfen, als Handlanger
beim Bauen waren. Stefano Veltroni di Monte San Sa_
vino war sein Vetter, ein langsamer, aber der Kunst sehr
ergebener Mann. Er arbeitete mit ihm zu Rom im Weinberge
Papsts Julius; ja er leitete dort die Grottesken; auch beglei-
tete er ihn nach Neapel, Bologna, Florenz. Orazio Porga
di S. Savino und Alcssandro Fortori di Arezzo sind,
meines Wissens, nicht aus Toscana gekommen und scheinen
meistens in der Vaterstadt und den Umgebungen gearbeitet zu
haben. Bastian Flori und Fra Salvatore Foschi,
Aretiner, brauchte er nebst Bagnacavallo in der Canzle;
zu Rom, wie die Spanier Ruviale umlBizzerra. Andrea
von Arezzo, ein Schüler Daniello's, lebte später, und
wenigstens bis 1615 23).
Cittä di S. Sepolcro war damals eine Pflanzschule von
Malern, die alle, oder grosseutheils, von llaffaelino gebildet
waren; daher auch Vasari ausser ihm mehrere seiner Schü-
ler zu Gehülfen berief. Vorzüglich brauchte er Cristoforo
Gherardi, mit dem Zunamen Doceno, dessen Leben m.
beschrieben. Dieser war überall, so zu sagen, seine rechte
Hand. Er führte seine Zeichnungen mit einer Freiheit aus,
welche ihm sein eigener gewandter, reicher und für Verzierun,
gen angeborener Sinn eingab. Ferner verstand er die Ffescg_
farben so zu behandeln, dass ihm Vasari den Vorzug vor
sich selbst gicbt; doch ist er, wie die Grottesken im Hause
Vitelli zeigen, die alle von seiner Hand sind, in den Tinten
nicht kräftiger. Fai- ganz sein Werk hält man die Heimsu-
chung zu S. Domenico in Cittzi di Castello, ein Oelbild; wie_
wol Vasari es nicht besonders anfiihrt. Auch das Bild in
Maria del Popolo in Perugia ist von ihm; aber nur das Obere
ist so artig und anmuthig, als das Untere, von Lattanzio
di Mureo, stark und derb ist. Doeeno starb 1552 in Seiner
Baglione im Leben des P. Biagio
Botti.