Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Nlichelangelmfs 
Nachahmer. 
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rede vermuthet"). Darum aber mussten sie nicht eben an der 
Durchsicht oder kritischen Prüfling Theil haben. Das Werk 
ist voller Fehler, in der Syntax, oft in den Namen, noch öfter 
in den Jahrzahlen, und wiewol es lü48 zu Bologna, 1759 mit 
Anmerkungen und Berichtigungen von B otfzari zu Rom, mit 
diesen und neuen Zusätzen zu Livnrno und Florenz 1767 und 
in den folgenden Jahren, zuletzt aber mit Anmerkungen und Be- 
richtigungen des P. della Valle zu Siena wieder erschien, so 
bleibt doch immer nicht nur eine Nachlese, sondern eine ganze 
Aernte von Namen- und Zeitberichtigungen übrig, wie deren 
mehrere auch von uns im Verlauf beigebracht werden sollen I8). 
Dics ist, wenn ich nicht irre, der hüuiigste und beinah 
beständige Vorwurf, den man diesem Werke machen kann. 
17) Er stützt sich auch auf die Stelle Vasari's im Leben Fra. 
he's: "auch ist F. Gio. da Fi esole da abgezeichnet, dessen Le- 
ben wir beschrieben haben, welches unter- den Seligen ist," welche, 
wie B. meint, auf niemand, als I). Silvano Razzi, den Verf. der 
Vile de' Santa" e Beali Ibscanz" gehen kann, unter welchen auch 
das Leben des sei. Giorunni ist. Dies würde aber wenig betrei- 
gen, oder gnr nichts. Den offenbaren Beweis hingegen hat mir der 
K. Renlgiheimschreiber H. Louis d e Po i rot gegeben, xiiimlich die 
vile rle' SS e BH ziel!" ardine de" Frati Predicnlari di Serafino 
Razzi, Dumruicnno, welche 1577., als Vasari schon todt war, 
zu Florenz herauskamen. Da. spricht er von den Kunstwerken: in 
S. Domenico zu Bnlugxia, und fügt hinzu: "von welchen besonders 
zu reden zu weitläufig wäre; wer aber wollte, könnte Alles linden 
in den Leben der Maler, Bildhauer und Bnnmeisler, welche gräss- 
tcntheils von D Silvestro Razzi, meinem Bruder, für den 
H. Cav, Giorgio Vasari den Aretiner, seinen sehr guten Freund, 
geschrieben sind." Demnach scheint Giorgio die von ihm gesam- 
melten Denkwürdiglreilen diesem Mönche mitgelheilt, und von ihm 
mehrere liebensbeschreibungen mit so schönen Einleitungen und Be- 
trachtungen erhalten, sie aber hier und da durchgesehen und ver. 
mehr! zu haben, ja zuweilen in Eil, oder aus Unaulnlerksamkeit Man- 
ches hinzugefügt, was nicht so recht in den Zusammenhang passte, 
oder auch anderswo wiederholt wird. Aus dieser Voraussetzung er- 
klärt sich manche fremdartige Stelle und mancher Widerspruch in 
sonst trefllich geschriebenen Biographien. L. 
18) Man bemerke, dass Bottarilhauplsiichlich sehrieb, um die 
Veränderungen anzugeben, welche die von Vasarl beschriebenen 
Werke in zweihundert Jahren erlitten hallen. Die Verbesserungen 
ßnlangend, so wird in der Vorrede belheuerl, er habe sich wegen 
Zeitmangels, Kränklichlceit, Schreihereien, und noch mehr aus Unlust 
nicht damit befassen können. Dennoch verdanken wir ihm nicht we- 
nige, viele auch Gugl i el m0 , obgleich nicht bei jeder Schule gleich. 
Beide sind verdiente Schriftsteller; der eine führt mehr gedruckte 
Bücher an, der andere mehr aus Handschriften und ungedruckten 
Schriftstellern. L.
	        
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