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Floreminer
Schule.
Dritter
Zeitraum.
Hierin mag er auch wol nicht ganz Unrecht haben; dem;
das Beispiel eines Hofmalers konnte leicht Jüngere zu grösse-
re-r Sorglosigkeit verführen. Uebrigens nahmen die Florenti-
ner, die ihm halfen, zumeist Schüler des Bronzino, Vase.
ri's Styl nicht an, bis auf zwei, oder drei, und einen, der
es nur zuweilen that. Zu diesen Nachahmern gehört Frau.
cesco Morandini, von seiner Vaterstadt Poppi genannt,
sein Schüler. der in der Empfängnis zu S. Michelino, und in
dem bessern Bilde, der Heimsuchung zu S. Niccolo, wie in
vielen andern Werken, Giorgio folgt, auser dass er mehr
ins Kleinliche fällt und mehr auf das Heitere und Festliclm
giebt. Gio. Stradano, ein Niederländer, Vasari's zehn_
jähriger Diener oder Gesell, nahm viel von seinem Colorit an,
folgte aber in der Zeichnung dem Salviati, mit welchem
und Volterra er in Rom gewesen war. Von ihm ist ßin
Christus am Kreuze bei den Serviten, welcher Allem vorgezo_
gen wird, was er in Florenz malte, wo er viel für Teppiche
zeichnete und viel in Kupfer stach. Er war erlimlungsreich
und wird von Vasari vor Allen, die damals am Hofe (lielllien,
gelobt, von Borghini unter die besten Meister gerechnet
Nach ihm diente dem Vasari Jacopo Zucchi, von weh
ehem ich nichts gesehen habe, worin sich Giorgioü; E"
ausspriiche. Er ahmte ihm zuweilen nach, aber nur in seinem
bessern und gebildetern Style. Er lebte lange in Rom unter
dem Schutz des Card. Ferdinando de' Medici, in dessen, und
noch mehr in dem Ruccellaischen Palast er unglaublich lleisagg
auf Kalk malte. Von ihm ist die Enthuuptung des Johannes,
die Geburt des Vorliiufers, die man für das bßSfß Bild jene;-
Kirche hält, wo er eher für einen Nachahmer Andrea's geh
ten kann. Er pflegte in seinen Bildern Lebende und Gelehrte
sehr lebendig darzustellen, und Knaben und Jünglinge malte
er sehr anmuthig. Er wird von Baglioni nebst seinem Bub
der, Frau cesco, einem guten Musivarbeiter, trefllichem Blu-
men- und Fruchtmnler, sehr gelobt.
Ueber Giorgio, als Schriftsteller, sage ich hier wenig,
da ich so oft von ihm in diesem Werke sprechen mnss._ E1-
gab bekanntlich Regein der Kunst und Lebensbeschreibungen
von Künstlern heraus, auch einige Sdhriftchen über seine Fest-