Michelangelds
Nachahmer.
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renz vorhanden sind. Michelangelo, Andrea und" An-
dere unterrichteten ihn in der Zeichnung; der Prinr um]
Rosso unterwiesen ihn auch in der Malerei. Aber seine Schule
war Rom, wohin ihn Ippolito dei Medici brachte, von wel-
chem sein ganzes Glück herrührt; denn durch ihn ward er in
dieser Familie bekannt, die ihn mit Reichthümern und Ehren
überhäufte. Zu Rom bildete er sich, nachdem er Alles, was
von seinem ersten Meister und Raffael, auch was von an-
dern Schulen und" alten Marmorn vorhanden war, gezeichnet
hatte, einen Styl, in welchem man die Spuren dieser Studien
erkennt; aber die Vorliebe für Buonarroti geht durch.
Nachdem er ein geschickter Figurenmalcr igewvorden, bildete
er sich auch zum geschickten, ja zu einem der ersten Archi-
tecten seiner Zeit, und vereinte in sich alle die Kenntnisse,
Welche, nach RaffaePs Beispiel, Perino, Giulio und
deren Schüler hatten. Auch er konnte selbstständig jedem gros-
scn Baue vorstehen, und darin die Figuren, die Grottesken,
die Landschaften, Gypverzierungen, Vergoldungen und Alles,
was zu vornehmer Ausschmückung gehört, angeben. So fing
er an, in Italien bekannt zu werden und erhielt für mehrere
Orte, ja für Rom selbst Aufträge. Viel arbeitete er im Ca-
maldolenser und mchrern Olivetaner Klöstern; in dem zu Ri-
mini ein Bild der Magier, und mehrere Wandgemälde für die
Kirche; invdem zu Bologna drei Bilder aus der heiligen Ge-
schichte im Speisezimmer mit mehrern Verzierungen; beson-
ders in dem zu Neapel, wo er das Speisezimmer nicht nur
nach guten Gesetzen der Baukunst einrichtete, sondern auch
glänzend mit Bildern aller Art und Gypsarbeiten ausschmückte.
An diesem Werke arbeitete er ein Jahr mit vieler Jünglinge
Unterstützung, und es war, wie er sagt, das erste, das dieser
Stadt einen Begriff von dem neuen Geschmack beibraehte.
Andere Gemälde von ihm sind zu Classe in Ravenna, zu S,
Pietro in Perugia, im Bosco bei Alessandria, in Venedig, Pisa,
Florenz, Rom; und die grössern sind dort an mehrern Stellen
des Vaticans und im Saale der Canzlei. Es sind Scenen aus
Pauls lll. Leben auf Kalk, vom Card. Farnese bestellt, von
Welchem auch der Gedanke herrührt, Künstlerleheiq zu beschrei-
ben, die nachher in Florenz erschienen. Durch solche Arbei-
ten und seine vielfältigen Fähigkeiten empfohlen, von 'Bu o-