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Florentiner
Schule.
Dritter
Zeitraum.
tista Borre aus Arezzo gingen aus derselben Schule hervor,
und arbeiteten in und ausser Toseana. Als Vasari den alten
Palast ehmiickte, bediente er sich der Niederländer Gual-
tieri (Walter) und Georg, die nach seinen Zeichnungen
arbeiteten. Merkwürdig wie einer, ist Valerio Profonda-
valle aus Löwen, der in derzweiten Hälfte des 16. Jahrhun-
derts sich in Mailand niederliess, der zweite Erlinder und an_
genehme Colorist in Wandmalerei, vor allem aber trefflich in
Glasgemälden, wie wir von Lomazzo wissen. Orlandi
rühmt Gerardo Ornerio, einen Friesen, und seine Fenster
in S. Pietro zu Bologna, die um 1575 gemalt sind. Nachher
rerlicl diese Kunst, weil der Brauch, dieser Machthaber der
Künste, sie von Palästen und Tempeln allmälig ausschloss.
Im vorigen Jahrhundert war eine andre Art von Glas
oder vielmehr Krystallmalerei sehr in der Mode, und man
brauchte sie auf Spiegeln, Schränken und Ziminerverzierung-en
der Grnssen. So malte M aratta und andere seiner Zeit auf
Iirystalle, wie auf Leinwand; vor allen aber Giordano, der
auch mehrere Schüler dieser Kunst zog"). Unter diese zählt
man Carlo Garofalo, als den besten, der sogar an den
Hof Karls IL, Königs von Spanien desshalb berufen wurdew),
dessen Periode aber bald voriiberging.
Dritter
Zeitraum.
Michelangelws
Nachahmer.
Nach den fünf genannten Meistern waren die Florentiner an
grossen Mustern so reich, dass sie zu ihrer Förderung nicht
auswärts in die Schule zu gehen brauchten, sondern Wnur das
Beste ihrer Meister wählen durften z. B. Mi c h elan g 310 e s
Kraft, Andre a's Anmuth, Rossits geistige Munterkeit, Für-
bung und Gewandung Portfs, und Yinciw Schattenge-
L
75) E! war eigentl. blns ein Malen auf Spiegelglas, um die Fu-
gen der Glßilnfeln zu verstecken, wie man im Palast R1 ccardi zu
Florenz sieht, Q.
76) Bellari vüe de' pittorz" ec. p. 392. L.