Vinci ,
Buonarroli
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(T0. III. p. Aus dieser Schule scheinen Goro, Bern-
ardo di Francesco, und die Reihe der lngesuati zu
stammen, deren llleisterschaft zu S. Lorenzo und anderswo sehr
von den Florentiner Geschichtschreihern erhoben wirdJ S. Jlln-
reni P. VI, p. 41. Nachher blühte diese Kunst in Arezzo
durch Parri Spinelli, einen Schüler Ghihertißs. Um
dieselbe Zeit lebte in Perugia der Münch von Cussino D. Fran-
cesco, der zwar nicht Glasmaler daselhst, aber Meister war;
Illanche vermuthen, Van nucci habe seinen Unterricht benutzt,
wiewol die Zeitrechnung diesem nicht zusagt. Auch in Vene-
dig blühte diese Kunst um 1473, wo nach Bartolommeo
VivarinPs Zeichnung ein Fenster in der Johannes- und
Paulskirche, und ein anderes in Muranu gemalbwaril. Die
Kunst, Glas zu malen, durfte da nich tfehlen, wo es erfunden
ward.
Mit der Zeit zwar wurden die Venezianer und Florentiner
Gläser allzu dunkel zu diesem Zwecke befunden, und man zog
ihnen die Französischen und Englischen vor, die wegen ihrer
Klarheit und Durchsichtiglreit besser zu färben waren, ohne
allzu grosse Liehteinhusse. Ferner brauchte man statt der mit
Harzen und andern Beimisehungen angcricbenen gebrannte
Farben, wie sie Vasari beschreibt, wodurch die Gemälde leb-
hafter wurden und der Witterung mehr trotzten. Dies war
eine Niederländische, oder vielmehr Französische Erfindung;
wir wenigstens haben sie aus Frankreich. Bramlante berief
dortbu- die beiden oberuiähnten Künstler, welche ausser den
Fenstern im vaticanischen Palast mit gebrannten Farben, die
bei der Plünderung Bonus unter Clemens VII. zerstört wurden,
noch zwei in S. Maria del Popolo machten, auf jedem sechs
evangelische Geschichten. Sie sind nach drei Jahrhunderten
noch ganz frisch. Nicht lange darauf starb Claude zu Rom,
Guillaume überlebte ihn viele Jahre, und lebte nachher fast
immer in Arezzo. Hier arbeitete er auch für die Hauptstadt,
irelche ein Glasgemäldc von ihm in der Capelle Capponi in S_
Felicita aufweiset; und lehrte die Kunst dem Pastorino von
Siena, der sie trefflich in dem Königl. Snale des Vaticang nach
Vagifs Zeichnungen, und im Dom zu Siena übte, Er wird
für den besten Schüler jenes Meisters gehalten. Maso Porro
und Michelangelo Urbani, beide aus Cortona, und Bu-