Vorwort.
XIX
lingstag, ging er über die Erde dahin, und was
auch von seinen ausgestreuten und befruchteten
Keimen aufging in verschiedenen Strichen und
schöne einzelne Blüthen und Blumen trieb, I-I0eh4
muth und Vermessenheit des Wissens und Klü-
gelns, trutziges, ja W01 verruchtes Haften an Eine
zelheit, Schein und Form, Muthwille, Leichtsinn
und frevelhafte Gemeinheit wie sittliche Aufge-
löstheit der Zeit waren nicht geeignet, sie zu pfle-
gen, zu mehren und zur Zier Eines grossen Gar-
tens heranzuziehen. Und so ist von nun an (lie
Geschichte
der
Ital.
Dlalerei
ein
Auf
und
schwanken in jenen beiden Hauptrichtungen, oder
ein Herausfallen aus ihnen, ein Sinken unter sie.
Hiemit sollen nun die leuchtenden Puncte und
Streben dieser Zeit, ein Paolo Veronese, Ti-
zian, Coreggio, Giorgione, Guido Reni,
Domeniclnino, Albani und die man noch auf-
zählen kann, als Förderer der Technik und Ver-
treter dieses oder jenes Grundbegriffes der Male-
rei, dieses oder jenes Verzugs in Bearbeitung der
einzelnen Momente derselben, keineswegs herab-
gesetzt werden. Vielmehr, nachdeln bemerkt wor-
den , dass in gewaltsamer Zersplitterung und
Scheidung, oder in Vorliebiger Pflege und Bearbei.
tung eines besondern Elements keine Kunst gedei-
hen, kein Kunstwerk zu Tage gefördert werden
könne, dürfte, unseres Erachtens, durch Erwägung
und Würdigung des rühmlich Geleisteten, durch
Stellung und Gruppirung der Meister, je nach dem
in einem jeden vorherrschenden oft mächtigen
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