Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Florentiner 
Schule. 
Zweiter 
Zeitraum. 
ist einfach, aber durchaus anmuthig. In ähnlichem Geschmack 
ist zu S. Francesco di Cagli eine Madonna zwischen den hciL 
Sebastian und Rochus, und einem Bischof, wo Figuren und 
Landschaft ganz Raffaelisch sind. Schön und grossartig 
bekleidet sind auch seine Apostel in der Sacristei des DOmg 
zu Ürbino in kleinen ablangen Gemälden, von sehr kräftige;- 
Farbe. Die Olivetaner von Gubbio haben von Rnffael. 
lino in einer Capelle eine Geburt Christi, und zwei Seenen 
aus dem Leben des heil. Benedict, wenn ich nicht irre, auf 
Kalk mit Hülfe seiner Schule gemalt. Das erste Bild ist un- 
streitig besser, als die andern, wiewol auch da lebendige Köpfe 
und gut gedachte Bauwerke sind, dazu eine Tugend in der 
Höhe, die eine Raffaeli-sche Sibylle scheint. Auch malte 
er in der Festung von Perugia und in dem Kaiserhause zu Pe_ 
saro, einem Landsitze des Herzogs von Urbino, welchen er 
mehr befriedigte, als die beiden Dossi. Er, der Raffael 
und Giulio geholfen hatte, versclunäihte es auch nicht, nach 
Zeichnungen anderer geringerer Meister zu arbeiten. Bei der 
Ankunft Karls V. zu Florenz im Jahre 1536 arbeitete er für 
Vasari, der zum Theil die Einrichtungen traf; und nach 
Bronzinws Zeichnungen machte er die Cartons zu den Tep_ 
pichen Cosinnfs I. Nachher linde ich ihn nicht weiter ein 
Iriihnt. Ein anderer Beweis seiner Milde und Bescheidenheit 
ist, dass, als er Rosso zu S. Sepolcro traf, er, um ihn zu 
ehren, ihm ein Bild zu malen übertrug, das ihm aufgetragen 
war; ein nicht allzu häufiges Beispiel unter Malern, die jedem 
ankommenden Maler den Hof machen, damit er nur sehe und 
wieder nbreise. Auch hatte er eine Schule zu S. Sepolcro, aus 
welcher Gherardi, Vccehi und Andere hervorgingen, die 
ihm zum Theil an Genius überlegen waren, an Anmuth und 
Ausführung aber nicht gleich kamen. 
Zu Arezzo lebten in denselben Jahren nicht wenig Kiinse- 
ler. Zwei hat jedoch ohne weiteres Vasari gelobt, der nicht 
nur gegen die Florentiner, wie ich schon bemerkte, sondern 
selbst gegen seine lilitbürgcr sehr karg war. Gio. An itonio 
Lappoli war Schüler des Pontorm o. und b'reurld Peri n Ms 
und Rossois, mit welchen er in 'l'oscana und Rom zusam- 
mcnlcbtß- Er arbeitete in ihrem Style mehr für Zimmer, als- 
fiir Kirchen. Gmgliclmu, den Vasnri da Murcilln
	        
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