Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Florentiner 
Schule. 
Zweiter 
Zeitraum. 
giata, welches nicht seine beste Arbeit ist. Pistoja hatte 
von Giovanni Francesco Penni, oder Fattore, ei- 
nen! würdigen Zögling, Lionardo nämlich, der viel in Nea- 
pel und Rom arbeitete, dort Pistoja genannt. Bei Andern 
iinde ich ihn Malatesta, bei Andern Guelfo zubenannt; 
vermuthe aber, seine wahre Abkunft lasse sich aus der Unter- 
schrift einer Verkündigung in einem Capellchen der Canonikel- 
von Lueea entnehmen, wo man lieset Leonardus Gratia Piezo- 
Mensis. Diese Nachweisung habe ich von dem kurz vorher- 
genannten Tommaso Francesco Bernardi; und das 
Bild ist eines Enkels RaffaePs würdig. In seiner Vater- 
stadt ist, soviel mir bekannt, nichts von ihm vorhanden; zu 
Casal Guidi, im Pistojeser Sprengel, sieht man in der Kirche 
des heil. Petrus ein Gemälde von ihm, den Schutzheiligen 
und drei andere, die den Thron der Madonna umgebenm). In 
diesem sechzehnten Jahrhundert, ich weiss nicht, in welchem 
Jahre, kam von Verona und ward Bürger von Pistoja Seba- 
stiano Vini, welcher seinem neuen Vaterlande durch seinen 
Ruhm und seine Gemälde Ehre machte. Er hinterliess viele Oel- 
und Wandgemälde; das vorzüglichste aber war zu S. Deide- 
rio, einer eingegangenen Kirche. An der Giebelseite über 
dem Hochaltnr war die Kreuzigung der zehntausend lllartyrer 
gemalt; ein Bild, höchst reich an Figuren und Motiven. Von 
dem jungen Zaechia von Lueca, dem Florentinischen Gränz_ 
gebiete, einem Maler, der diesem Zeitraume angehört, habe 
ich beim vorigen Jahrhundert gehandelt, um ihn nicht von 
seinem Vater zu trennen. Andre sehr denkwürdige hialcr kann 
ich in diesem Theile von 'I'oscana nicht iindenw). 
i 
70) Eine ähnliche Zusammenstellung ist auf einem Bilde im Dom zu 
Vnlterm mit, der Aufschrift: Opus Lmzmrdi Pislnriens. an. lßlö. 
[indessen ist sie nicht zu übersehen, da bereits der Ritter Tolomei 
einen "geschiuhlliclieii Zweifel. angeregt hat, 0h nicht Vielleicht in 
demselben Jahrhundert zwei liiona r (li von Pislnja, 81-10 verscliie- 
denen Stammes, gelebt. Und so scheint es sich auch III Verhalten. 
 iillßler des Vollerrauler Bildes kann nicht G rnzia seyu , der zu 
Nvßllvl Wahrscheinlich il Guelfo hiess; weil, nach Vushri. sein 
hißisfß? Penni in diesem Jahre 1519 nm-h RaHaePs Svhiiler und 
(lehülfe war, und keinen su angesehenen: Schüler ziehen konnte, Su 
wird also der Lieonnralo, der in Vulterra malte, ein anderer älxe_ 
rer seyn. L,
	        
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