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F lorenliner
Schule.
Zweiter
Zeitraum.
zu weit führen, dem Vasari zu folgen, der hier und da in
seinem Werke andere aus jener Zeit nennt, die jetzt in Ver-
gessenheit gerathen sind, und hier angeliihrt werden könnten,
Ich schliesse daher das Verzeichnis mit zwei berühmten Na.
men, Perino del Vaga, der noch öfter genannt werden
wird, und Toto del Nuuziuta, welchen die Engländer un-
ter die besten Italiener rechnen, die in jenem Jahrhundert auf
ihrer Insel malten, der aber, wie nicht wenig andere 67), uns
beinah unbekannt geworden ist. Von einem gemeinen Maler
erzeugt, bildete er sich treliliclu" und Perino selbst hatte in
Ghirlandajtf s Schule keinen Mitbewerber, den er mehr
fürchtete, als ihn.
Diesem glücklichen Zeitraume fehlte es nicht an manchen
guten Landschaftern, wenn gleich diee Kunt, abgesehen von
den Figuren, nicht sonderlich in Aufnahme war. Vasari lobt
darin besonders einen Antonio di Donnino Mazzieri,
Franciabigioü Schüler, einen kühnen Zeichner, erfimb.
88m in Pferden und Landschaften.
Nach Morto da Feltro und Giovanni da Udine
waren die Grottesken sehr Mode geworden. Jene beiden hat.
ten in Florenz gearbeitet, vorzüglich der zweite, welcher für
die Mediceische Familie den Palast und die Capelle des heiL
Lorenzo chmückte Von Mortoöß) lernte (ließe Kunst An-
L
67) Um die Zeit, in welcher Michele lehrte, lebte in Spanien
ein Florentiner Tommaso; sein Bildnis mit der Jahrszahl 1521 in
einem K. Palast zu Madrid führt (Jonca (Tlz. l. S, 90.) an. So
gieht es auch im Herzogl. Palasle zu Alva (irolteskensalnmlungen, die
Tommasn gefertigt haben soll, und dabei heisst es Tlz. 2. S. 362,
"Dieser Künstler ist mir ganz neu; doch sieht man in seinen GmL
tesken ganz die Art der Söhne des Bergamasco n. a. w. " Ich
begreife nicht, wie Collca den neu nennen konnte, den er Schau
anderswo erwähnt hatte; noch wie der, welrher 1521 malte, in der
Art derer malen knnnte, die 1590, als ihr Vater starb, noch Jüng.
linge waren. L.
68) Vnsuri sagt im Leben lllortoßs, er sei nach Florenz ge-
kommen, weil er in Figuren wenig leistete und folglich vnn Vi nci
und Michel an gelo lernen wollte, liesn sich aber Iiuricln die Schwie-
rigkeit lßhreßkgn und kehrte wieder zu denßrulteslcen, Ich werde
nu einer andern Sielle einen ungedrurkteii Beweis seiner Geschick-
lichkeit in Figuren anführen; und würde die nirht braurhen, wenn
MortoH schönes Bildnis in der K. Gallerie zu Florenz von seiner
Hand wäre, wie man glaubt. Ich halle es aber für das Bild eines
Unbekannten, der, wie ich an andern Bildnissen gesehen, sich mit