Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Horentiuer 
Schule. 
Zweiter 
Zeitraum. 
 eben Arbeiten, die wahrscheinlich von seinem vertrauten Freunde 
Andrea gezeichnet sind und auf dem ersten Anblick iVerkg 
von ihm scheinen. Auch Dom enicu Conti war Andrea's 
Freund, Schiller und Erbe seiner Zeichnungen. Nach seinem 
Einfall wurde dieser grosse Künstler in der Nunziata haben 
seinen unsterblichen Werken ausgehauen und mit Lob verewigt, 
Ausser dieser That fand Vasari nichts an ihm zu loben; da- 
rum schweige auch ich von ihm. YVeit besser spricht er von 
einem Pier Francesco di Jacopo di Sandro, wagen 
dreier Gemälde in der Heil. Geistkirche. Zwei andere, die 
lange in Frankreich lebten, Nannoccio und An drea 
Sguazzella, der im Style sich immer an Sarto hielt, eh 
wähnt er ehrenvoll. Von denen, welche ihren Styl änderten, 
spreche ich hier nicht, weil ich in diesem iVerke mich mehr 
an den Styl, als an die Meister halte. 
Von den schon Genannten mehr, als von Andern, rühr- 
ten die vielen schönen Copien her, die in Florenz und anderswo 
oft für Urbilder gelten. Aber es ist nicht wahrscheinlich, dass 
Andrea seine Erfindungen so oft und so pünctlich wiederholt, 
oder aus dem Grossen ins Kleine gemalt hätte. Ich habe 
eine heil. Familie von ihm gesehen, wo Elisabeth in zehn, 
oder noch mehrern Sammlungen ist, und andre in drei oder 
vier Häusern. Das Gemälde des heil. Lorenzo mit andern 
Heiligen, welches im Haus Pitti ist, fand ich in der Albani- 
sehen Gailerie; den Besuch unserer lieben Frau im Serviten- 
kloster bei Herrn Pirri zu Rom; schöne Bildchen, alle auf 
kleinen Tafeln, alle von alter Hand, alle für Andrcaßs ge_ 
halten! Mir ist es nicht unwahrscheinlich, dass die beslen 
darunter wenigstens nach ihm gemalt und von ihm übergan- 
gen worden sind, wie Tizian und Raff ael selbst zu thun 
pflegten. 
Rosso,  der im Kloster della Nunziata mit den besten 
Malern wetteifcrte, und dort mit Mariü Himmelfahrt nicht; 
allein etwas Schöneres, sondern auch Grösseres, als alle 
Andre, leisten zu wollen schien, ist einer der ersten seine;- 
Sehulc, wiewol er {fast nicht einen Nachfolger darin hat 
Mit schöpferischen Geiste begabt, folgte er keinem Landsmanne, 
und keinem Auswärtigen. Und in der That hat sein Styl 
viel Neues, geistreicherc Köpfe, seltsamcrri Putz und Zier,
	        
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