Vinci ,
Buonarroti
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merkung abthun, um unverzüglich zu andern überzugehen, welche
ihm verwandter sind.
Viele Figuren und Bilder wurden von Michelangelo
gezeichnet, und in Rom von F. Sebastiano del Piombo,
einem trefllichen Coloristen der Venezianer Schule, ausgeführt;
wie die Kreuznbnahme zu S. Francesco in Viterbo, die Geis-
selung 54), und die Verklärung zu S. Peter in Montorio.
Aus seinen Zeichnungen gingen auch zwei Engelverkündigun-
gen hervor, welche Marcello Venusti, ein Mantuaner,
Perinoes Schüler, der Michelangeloüs Styl ohne Künste-
lei annahm, colorirte lind zu Altarhlättern machte. Sie ka-
men, die eine in S. Giovanni im Laterano, die andere alla
Pace. Auch Zimmergemiilde von ihm nach Buonarroti!
Zeichnung zeigt man, wie den Limbus im Palast Colonnu,
und im Borghesischen Christi Gang nach der Schedelstiitte,
und einige andere Stücke; ohne die berühmte Copie des Welt-
gerichtes zu erwähnen, die er für den Cardinal Farnese machte,
die in Neapel befindlich ist, Wieivol er gut erfand und meh-
rere Gemiilde gefertigt hat, die Baglione beschreibt, ist er
doch noch berühmter wegen seiner schönen kunstreiehen Aus-
führung Buonarrotischer Ideen, besonders in kleinen Bil-
dern, deren er, nach Vasari , eine Menge gemalt hat. Vasari
und nach ihm Orlandi haben ihn irrig nicht Marcello,
sondern Raffaely genannt. Batista Franco malte nach
Alessi sei, und bemerkt dabei, dass dieser mehr Baukünstler, als
Maler gewesen. Ich vermnthe eher, dass der" fragliche Matten der
vorerwähnte Matteo da Lecce, oder da. Leccio gewesen, und
dass er durch Mishörcn in Spanien zu d'Alessi oder dhälessio
geworden. Uebrigens lebte dieser Leccese, von welchem im vier;
ten Buche, zur Zeit des Kiargns, kam nach Spanien , uhmle Mi-
chelangelohs Styl nach und setzte sich nirgends fest, weil er die
ViKell; sehen wollte. Nachrichten über ihn scheint Pacheco gesam-
melt zu haben, der 1635 lebte (Crnzra III, 252.) und seinen Na-
men nach so langer Zeit wnl so geschrieben haben mag, wie ihn das
Volk, freilich kein treuer BPXVBllPEP besonders ausländischer Namen,
nusspruch. Dass er Römer statt Italiener im Auslande genannt wur-
den, dass er sich 11a Perez nennen lassen, weil er in Rum keinen
Zunamen angenommen, darf um so weniger befremden, da er' als ein
Abenteurer geschildert wird, dergleichen von Possen und Durchste-
chereien leben, L.
54) Sebastiano wiederholte sie in den Osservanti zu Vilerbo,
und eine ähnliche in der Karthause zu Neapel in Oel , die man auch
in der Ausführung Buoxiarroti zuschreibt, wird erwähnt. L.
l. Bd. I