Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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1710m ntixler 
Schule. 
Zweiter 
Z eitrau m. 
atift oder Kohle führte, in jedem 'l'heile der Zeichnung, so 
zu sagen, unfehlbar war. 
Buonarroti wurde von Ariost ein Engel in der Bild- 
hauerei und Malerei genannt"); Condivi aber und Andere 
ziehen seinen Meisel dem Pinsel vor, und gewiss führte er 
jenen mit mehr Sicherheit und Ruhm 32). WVer seinen Moses 
am Grabe Julius Il. zu S. Pietro in Vincoli, seinen Christus 
in der Miuerva"), seine Pietzi im Vatican, die Standbildern; 
S. Lorenzo in Florenz, und in den Palästen des Fürsten, die- 
sen Schulen der wieder auferstandenen Kunst, nicht kennt, 
weiss nicht, was Bildhauerei ist. Ich will sie nicht übertrie- 
ben loben, wie Vasari, der von dem grossen David am Pa- 
lazzo vecchio sagt, er habe neuere und alte, Griechische Oder 
Lateinische Standbilder, soviel ihrer nur wären, um ihren Ruf 
gebracht; auch will ich Bottnri xiieht folgen, nach dessen 
Urtheile Buonarroti die Griechen gar sehr übertroffen hat, 
deren Standbilder, wenn sie über Naturgrösse sind, nicht so 
trefflich geratheu 34). Ich habe oft von Kennern gehört, dugg 
 XXIII, 
32) Diese Sicherheit in der Bildnerei scheint denn doch nicht an 
ganz unerschütterlich gewesen zu seyn, da Michel Angeln sich 
an einigen Statuen in St. Lorenzo so verbauen hat, dass er sie un- 
vollendet liess. Doch konnte er hiezu, solche nicht zu Vulirnden, 
auch noch andere Gründe haben, wie a" Sßiner Lebensgeschichte, 
hervorgeht. Allein einen festeren Zeichner und Maler konnte e; 
wol nicht geben, da er ohne Hülle Anderer in so kurzer Zeit die 
Decke und das jüngste Gericht in der Sixtinischen Capelle vollendeiq 
Q. 
33) Völlig ausgeschrieben heisst diese Kirche S. fviariä soprn Mi- 
nervß. Dieser Christus , welcher mehr lleischig ist, als musculös, igg 
von einer Vollendung der künstlerischen Behandlung des "Rlarmors, 
welche nicht höher getrieben werden kann. Diese Bildsiiule wird 
auch von den Andächtigen su lleissig besucht, und der eine über das 
Fussgestell bervortretende Fuss so häulig geküsst, (lass man ihm 
einen Schuh von Silber anzuziehen für nöthig gefunden hat, damit 
er nicht dadurch zerstört würde. Die hier angegebenen und noch 
mehrere andere Bildnerwerke des Buonarroti sieht man in Umrig- 
sen in Staria della sculzzuv: Vol. II. Ilwala 56- 519. In den M0- 
numenti sepalcrali (lella Tuscmzn (lisegruzli da Vincenzn G031- 
xini e inc-isa da Giovan. Paula Lnsinio. Ffrenze presse 1113m; 
Mm 7319, sind die Grabmale des Giuliano und Lorenzo dei 
Medlßi in S. Lorenzo zu Florenz von Buonurrotiw Hand ge- 
arbeitet, nochÄorgfältiger in Umriss abgebildet Tav. 14 u, 15," Q. 
34) Diese Behauptung des Bntlari ist so lächerlich, dass man 
"glauben möchte, er halle nie etwas von den kulosiuu auf Monte
	        
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