Vbrwort.
XV
fülle, Geistes- und Gemüthsausmlruck auflöste, und
somit die Kunst in B erlinghieri, Guido von
Siena, Tiafi, Theophanes , Buffahnacco u.
s. w. dälnmerte. Zwei J ahrhunalerte dauerte die
Göttcrkindheit der Malerei, wo mehr Einfält, Un-
schuld und frolmnes Gefühl vorherrschten , und
Leben und Seele sich auszusprechen rangen, ver-
hältnismässig mehr oder minder unbeholfen und
knnstunfertig zwar, aber immer sinnig, bedeutsam,
frisch und kräftig. Cimabue und Giotto, wie
das glaubeselige unschuldige Gemüth des zarten
Fra Angelico Ficsolano , lllasaccio und
Mantegna werden hinreicheu, diesen Zeitraum
in seinen einzelnen geschichtlichen Entwickelungs-
momenten zu bezeichnen, obwol damit den Ode4
rigi, Orcagna, Lippi, Gaddi, Colantonio,
Gozzoli, Ghiberti u. s. w. bis Perugino nichts
entzogen werden soll. Ganz naturgemäss aber
und in Folge des Entwickelungsganges ist, dass in
dem Maase, in Welchem hier das Innere verwalte-
te, das Aeussere zurückbleiben musste, mithin das
ilrsprüngliche Auseinandergehen und Scheiden der-
selben, gleichsam eines Punctes, zunächst sich als
Linie ausspricht und diese der Ausdruck der fort-
schreitenden Bewegung ist. Daher wird das Starre,
Spiessichte, Wincklichte, Schroffe, die Fläche und
Breite mehr Suchende, als Begränzende , wie das
unselbständig achse- und haltungslos Schwebende
nicht befremden. Das Kreisige, und mittels der
in sich aufgenommenen Tiefe Kugelige wird an-
fangs noch immer untergeordnet bleiben. Es wird