102
Buch.
III.
Abschnitt.
Ursprung
Fortgang
wo" er von diesem Ptolemfius spricht, es sei offenbar aus
den Zickzacks, welche gewöhnlich die Goldschmiede auf ihr
Silberzeug setzen, das dies Werk von einem solchen herrühre.
Die ersten Arbeiten , die man in Florenz mit Sicherheit nach-
weisen kann, sind die drei zierlichen Stiche des heiligen Got-
tesberges von 1477, und die beiden in zwei Gesängen des
Dante von 1481, deren einer, gleichsam ein dritter Druck,
in demselben Buche wiederholt wurde. Und diese alle chei-
nen mit einer Walze abgezogen, da die Kunst, die Kupfer in
den Text einzufügen, noch nicht bekannt war. Zu erwähnen
sind noch, wie sie auch immer beschaffen eeyn mögen, die 31
Landkarten an Berlinghieriw um dieselbe Zeit, ohne An-
gabe des Jahrs, gcdruckteln Werke. Auf diesen belinden sich
einige Köpfe mit den Namen Aquilo, Africus u. s. w., alle
jugendlich, aber leidlich gezeichnet; dagegen in Bologna tliesel-
ben Köpfe in verschiedenen Altern sind, mit Bärten und Mützen,
und roher gearbeitet. Die drei oben angeführten Werke kg-
lnen aus der Druckerei des Niccolö TelleSco, oder Nie-
colö di Lorenzo de Lamagna, welcher zuerst in Florenz
VBücher mit Kupfern druckte
Noch bleibt die letzte Stufe, der vollendete Kupferdruck,
übrig, den wir, meines Erachtens, Deutschland so gewiss ver-
danken, als den Bücherdruck. Die Druckerpresse, die dort er-
funden ward, bahnte der Kupferpresse den Weg. Der Bau
musste anders seyn, da es dort galt, den Druck von gegosse-
nen hervorstehenden Buchstaben abzuziehen, hier von Platten,
worein mit dem Grabstichel gegraben wer. Damals brauchte
man auch eine minder blasse, oder russige Schwärze, als zu
den Holzschnitten, sondern, wie Meer mann S. 12 sie nennt,
sjngulara qc tenuius. Für diese letzte Vollendung der Kunst
nahm dieser Gelehrte ungefähr das Jahr 1470 an ; vielleicht
wollte er sie von den ersten in Deutschland gedruckten Küpfer-
eben ableiten. Ich kann mich darauf nicht einlassen, da. ich
die beiden von Heineken angeführten und die andern sehr
alten mit Jahrszahl niemals gesehen habe. Auch geht das die
Geschichte der Kunst in Italien nichts an. Wol aber lehrt;
diese, dasshdiese Vollendung uns aus Deutchland kam von
dqch
Also
eigx Deutscher ,
es scheint!
wie