und
der Kupferstecher v
Holzchneidekunst.
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lange vorher in Deutschland erfundenen Buchdruckerkunst ver-
gleicht. Hier sind eine Worte, wie sie Meermnnn, ohne
zu widersprechen, S. 251 anfiihrt: Accedit mirifica iniprimendi
mies tubulas ratio, czgjuß inventoris laue nihil illorum laude in-
fcrior, qui primi literurum imprimendurum artem pepererunt,
in admirationem sui studiosissimum quemque facillimß eommr.
tere potest. Doch will derselbe Schriftsteller mit andern Ge-
lehrten die Jnhrangabe verbessert wissen, wahrscheinlich vor-
anlasst durch das Verzeichnis der Correctoren des Werks, un-
ter welchen Filippo Beroaldo vorkommt, der 1452 61'812
neun Jahr alt war. Daher glaube Meeg-mann 1482, Audi-
fredi und Andere 1492 lesen zu müssen; wovon ich mich
jedoch nicht überzeugen kann. Denn da der Ptolemäus
1478 mit 27 sehr zierlichen Karten zu Rom (b. A. Büeking,
vgl. L. Wachlerw; Handb. d. Gesch. der Literatur Th. l.
S259. W.) herausgekommen war, wie unverschämt, ja toll hätte
der Bolognoser Drucker seyn müssen, wenn er seine Ausgabe
nach einer andern unvergleichbar bessern o herausgcstrichen
hätte? Ich sehe mich also genöthigt, sie vor dies Jahr zu
zu setzen. Uebrigens will ich noch bemerken, dass ein Stich
von 26 Landkarten mit soviel Zeichen und Linien und Entfer-
nungen doch, besonders im Anfange der Kunst, eine mühSßligß
und schwere Arbeit, mithin nicht so weniger Jahre, seyn musste;
da wir ja wissen, dass in Rom die weit geschickteren Stecher
zu den Karten des Ptolemäus drei oder vier Jahre brauch-
ten. Mithin nliissßll wir wol die Bologneser Stiche llm einige
Jahre früher etzen, als den Druck des Buchs, der vielleicht
in das Jahr 1472 fällt Ich'will in dieser streitigen Suche
nicht entscheiden, sondern lieber auf Bartolom'meo Gam-
ba's Abhandlung über dies seltene Werk verweisen. Demnach
behaupte ich hinsichtlich Bologmfs nur dies, dass früher, als
man glaubte, dort von der Goldschmiedekunst zur Kupferite-
cherei übergegangen ward; denn auch Hcinekcn bemerkt,
50) S. de Hure bibliogr. inttruexh, ffisi. T0. l. p. 32. Dieier
Anuicht gemäß, welche ich nicht untersuche, muss man sagen, das:
in der Unterschrift Anno MCCCCLXII eine X fehle, entweder llll
"Unaulmerksamkelt, oder absichtlich, wovon in den Zeitangaben der
Bücher au: dem I5. Jahrhundert andere Beispiele vorkommen. 1472
W" BH oaldu lchon gelehrt; 73 eröffnete er eine Schule. I:-