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Buch.
III.
Abschnitt.
Ursprung
Fortgang
seiner Ehrerbietung vor beiden Meisten. Zwar ist aus jener
Zeit und seinen übrigen Jugendjahren kein Kupfcrstich übrig,
der ihm mit Gewissheit zugeschrieben werden kann, indem er
auf keinem seiner Werke die Zeit angegeben lliliisy Jedoch
kann man eben so wenig mit Gewissheit jeden Stich seinen Ju-
gendjahren absprechen, wiewol alle schön und fast von glei.
chem Styl sind; denn auch in der Malerei ist kein allzu grosser
Unterschied zwischen dem in seiner Blüthezeit gemalten Heil.
Christoph, und dem Gemälde zu S. Andrea von Mantua, welches
als sein letztes Werk_ angesehen wird. Eine Probe seines
Grabstichels mit Zeitangabe meinen Einige in einem Buche des
Pietro d'Albano zu finden, das den Titel führt: tractalus de
venenis, Munlov. 1472, in cujus pagina prima literu ini-
tialis ueri incisa exliiöetur, quue integrrun columnae latitudinem
oceupat- Putet hinc, urtem chalcographicavn jam anno 1472
extitisse. So Panzer Arm. iypogr. To. 2.- p. 4. Ich weise
aber nicht,- ob er das Werk gesehen, das in Folio ist und 7
Seiten hat. Als erste Quelle wird das Heideggevsche Bü-
cherverzeichniss angeführt; nach allerlei Forschungen, darüber
ins Klare zu kommen, hat sich nichts Bestimmtes ergeben,
Volta vermuthet, diese" Ausgabe de venenis sei kein Werk
für sich, sondern ein Theil des conciliatore von Pietro ge-
Wesen, welcher zu" Mant. 1472 gedruckt ist. Eine Ausgabe
des Buchs de venenis in 4. erschien auch zu Mantua 1473, und
ein Exemplar davon ist dort in der öffentlichen Biichersamm;
Iung, aber ohne Kupfer.
Demnach scheint es mir ausser Zweifel, dass um diese
Zeit nicht blos zu Mantua, wo Mantcgna war, sondern auch
zu Bologna in Kupfer gestochen werden. Bei den Corsini zu
Rom und den Foscarini zu Vcnedigß) ist eine Ausgabe der
Geographie des Ptolemäus, gedruckt zu Bologna von Da-
menico de Lapis mit der Jahrzahl 1462, die verbessert
werden zu müssen scheint. Sie enthält 26 sehr roh gestochene,
aber doch vom Drucker so bewunderte Landkarten, dass er in
der Vorrede diese neue Erfindung preiset und mit der nicht
49) Die: prächtige Ex. ist aus der Foncarinilchen Bibliothek in die
ßuierlesene Sammlung nltet Kuiifersiiche und Kupfervlerke de: Abt
Maurn Boni gekommen. L.