90
Buch.
Iil.
Abschnitt.
Ursprung
F ortgäng
und im jetzigen mehrere Italiener
nicht weiter aufzuführen sind.
und
Fremde ,
welche
hier
WVol aber möchte in so streitiger Sache hier kurz zu
untersuchen seyn, 0b die Erfindung der Kupferstecherkunst
Deutschland oder Italien zu verdanken sei, und hinsichtlich
Italiens, 0b Florenz, oder einem andern Orte. Ueber diesen
Gegenstand ist in und ausser Italien viel geschrieben worden;
irre ich aber nicht, doch nicht hinlänglich genau. Dass hier
drei Zustände, oder Stufen zu unterscheiden sind, glaube ich
mit Obigem hinlänglich erwiesen zu haben. Demnach wird
leichter bestimmt werden können, was jedes Land Rühmliches
hierin geleistet. Vasari und Cellini über die Goldschmie-
deariieit , wie Andere, haben den Ursprung dieser Kunst aus
Florenz und von Finiguerra hergeleitet. Daran hat man
später gezweifelt, und B ottari selbst, ein neuerer Florentiner
Schriftsteller, hat ,es für nicht gewiss erklärt. lll380'g
Zeit wurde von Manni, der ihn vor 1424 sterben liess 17),
falsch angegeben, aber nach urkundlichen Schriften über die
Kunst der Kaufleute berichtigt, wo der erwähnte Hostienteller
dem Finiguerra im Jahr 1452. bezahlt wurde. Um diese
Zeit wetteiferte mit ihm zu S. Giovanni Antonio Poll aj u 010,
damals noch Jüngling, wie Vasari in seinem Leben erzählt;
und da nun seitdem Maso einen ausserordentlichen N3-
m en bekam, so muss er wol in seiner Kunst gefördert und vgl-
lendet gewesen seyn. Man darf also mit Gaburri und Tira-
boschi annehmen, dass, da er von Allem, was er in
Silber stach, Abdrücke nahm, er dies seit 1440, und
vielleicht noch früher, gethan. Und somit wiire denn der An-
fang der Chalkographie deutlich in der Geschichte bezeichnet 13)
Auf einen gleich alten Zeitpunct führen mich in einem an-
dern Lande weder Geschichte, noch Denkmäler, noch Schluss.
Betrachten wir zuvörderst Deutschland!
Anmerkungen
Zll
Baldinucci.
28) Nach einer frühem Bemerkung ist die lüpiphnnie Masoüi
älter, als die Himmelfahrt, wer_ weiss wie viel. Der Uehergang vom
Kleinlichen odex Fleissigen im Styl zum Gmssen geschieht nur all-
miilig. Dies HYei-k giebt dazu Belege auch an den grössteu Geistern,
wie Coreggio und Raffael. L.