Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

88 
Buch. 
III. 
Abschnitt. 
Ursprung 
Fortgang 
Andere Maso Finiguerra lesen; gewiss irrig, weil nach 
allen Forschungen des einsichtsvollen Gaburri sich nie ein 
Kupferstich dieses Mannes vorgefunden hat"). ln der Du- 
razzo'schen Sammlung sind ausser zwölf Blättern, welche 
für verkehrte Probeabdrücke von Silberarbeitern gehalten wer; 
den, noch mehrere andere der ersten mit Walzen abgezogene 
und rechts gedruckte, die übrigens hinsichtlich der Druckarl; 
und der Ungewissheit ihrer Verfertiger den Druckproben nicht 
unähnlich sind Diese und andere Bemerkungen über diesen 
Gegenstand verdanke ich dem Abt Boni, der, ein vertrauter 
Freund des Grafen Giaeomo, an einer gelehrten Erläuterung 
seiner Sammlung arbeiten"). 
Den letzten Zustand der Kupferstecherei nenne ich den, in 
welchem schon die Presse und die Druckerschwärze erfunden 
war, und die Kunst sich zu vollenden aniing. Damals treu- 
nete sie sich, gleichsam erwachsen, von der Goldschmiedekunst, 
arbeitete selbständig und zog Schüler. In ltalien lässt sich 
-die Zeit, wo diese Vollendung begann, nicht leicht üngeben_ 
Sie kann hier früher, dort später zum Vorscheine. Dieselben 
Künstler, welche die Walze gebraucht hatten, brauchten auch 
zuweilen die Presse, wie Nicoletto von Modena, und Gio. 
Antonio von Brescia, und Mantegna selbst, von dessen Sti. 
ohen man gleichsam zwei Ausgaben besitzt, eine mittels der 
Walze mit schwachen Tinten, die andere mit der Presse und 
guter Schwärze. Damals setzten auch die Kupferstecher, da- 
mit ihnen kein anderer den Ruhm verkünnnerte, häufiger ihre 
Namen zu den Werken, erst mit den Anfangsbuchstaben, 
nachher ganz. Das erste Muster hatten "die Deutschen 25) ge_ 
geben. Unsere Landsleute, die ich schon erwähnte, allmten 
ihnen nach; und alle Vorgänger übertraf Marcantonio Rai- 
mondi, oder del Francia. Er war von Geburt ein Bu- 
911i? 
23) Lm. 1157:. T0." VII. p. 267, Es Hßbeint nichl gewiss, dass 
er so lauge geleht; und die Stiche zu Dante, die Weit unter den 
Bottinellisch en tehen, wurden ihm blos ihrer Bohheit wegen zu_ 
geschrieben, wie sich aus Gaburri ergiebt. L- 
24) VEI- Bartscls peintre graveur. Vul. 
25) Die hier übergangenen Namen deutscher 
hundert: s. im Peintre grayeur, Vpl. 6, 
13. und Duchesne. 
Q. 
Stecher den 15, Jahr- 
Q.
	        
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