der Kupferstecher -
und
Holzschneidekunst.
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fertiger solcher Stiche sind nicht völlig bekannt, ausgenommen,
dass, nach Vas ari, Bottic elli das meiste Lob verdient.
Er stellte „die Hölle dar, und druckte sie;" und die bei-
den von Gio. d e Lamagna gedruckten Bilder in seinem
D ante haben wirklich ganz Sandra's Zeichnung und
Composition, so dass man nicht zweifeln kann, sie rühren von
ihm her"). ln einigen Exemplaren dieser Ausgabe linden sich
auch andere aufgeleimte Stiche, hier weniger, dort mehr,
bis zu 19; sie sind roher und schlechter"), nach Gaburri,
der sie in seiner Sammlung hatte. Sie waren von einem schwa-
chen Stecher gemacht, der mit dem Drucker übereingekommen
war, und hier und da. mehrere Stellen unbedruckt gelassen
hatte, um solche Kupfer einzusetzen, die, als das Werk her-
auskam, noch nicht fertig waren. Ihm ähnlich sind andere
ungenannte aus jenem Jahrhundert; und , S andäro und P o lla-
juolo ausgenommen, von welchen schon die Rede war, kennt
man unter den Florentinern keinen wirklich grossen Stecher.
[nOberitalien sind, ausser Mantegn a, Bar tol ommeo Mon-
tagna, ein Schüler von ihm, aus Vicenza, bekannt, neben
welchem Einige auch seinen Bruder Montagna nennen; und
Marcello Figolino, ihr Mitbürger, den Jemand für Ro-
betta, oder vielmehr den hielt, der sich Rohe tta, oder
R. B. T. A. unterzeichnete. Allein dieser ist nicht von der
Florentiner Schule zu trennen, wohin ihn Vasari und seine
Zeichnung setzen. Auch Nicoletto von Modena, und F.
Gio, Maria da Brescia, der Carmeliter, und sein Bruder
Gio. Antonio, gehören dahin; ferner Giulio und Dome-
nico Campagnuola, aus Padua, und nicht wenige Unge-
nannte , die blos durch ihre Venezianer oder Lombardische
Manier bekannt sind. Denn diejenigen, welche Stiche mit der
Walze machten, pflegten entweder gar keinen, oder blos den
Namen des Erlinders, oder ihren eigenen mit heut zu Tage un-
verständlichen, mindestens doch zweideutigen Anfangsbuchsta-
ben beizufügen. Sie schrieben z. B. M. E, Welches VüSßPi
Marcantonio Francia, Andere Mareello Figolino,
9.1) Lett. pitt. T0. II. p. 268.
22) Das. p. 269. Jetzt kennt man luch
Ricardischen Bibl, zu Florenz.
L.
einen zwanzigiieu in der
11.