Vorwort.
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Moment in das Christenthum eingetreten ; und eben
der Katholicismus, als Romanismus oder Papstthunx
besonders, ist dies Moment des Eleidenthums im
Cln-istenthum, das Profaniren des Mysteriums und
zugleich des letztern Schicksal; wie denn, dein
Weltgesetz gemäss, das Ueberlxxriegen nach Einer
Seite hin gestörtes Maas wird und sich selbst auf-
liebend einer andern hervortretenden Seite der
Idee Platz macht. War aber, diesen hier angedeu-
teten Entwickelungsmomenten gemäss, die Male-
rei die dem Christenthurn eigenbehörige Kunst, so
hält sie auch in ihrer Entwickelung diesen Typus
und Schritt mit der Grundanschauung, deren Ab-
und Nachbild sie ist. Dunkelt ilämlich im by-
zantinischen Style die heitere, frische Farbenwelt
des Heidenthunls gleichsam nach, so glimmt sie,
Wie am Niederrhein, so in dem licht- und farben-
üppigen Lande Italien wieder auf in Guido von
Siena, Cimabue, Giotto, gewinnt allmälig durch
Dichten und Sinnen, wie durch Denken und Wis-
sen allenthalben kiihneren, bis zur Schönheit ge-
mässigten Umriss und Gestalt, erst in gleichsam
jungfräulicher Schamhaftigkeitvund Scheu das Syna-
bßlische, Unerschlossne festhaltend, dann ies als
ein vin den allgemeinem, rein menschlichen Ver-
hältnissen der Familienpi-etät Wehendes und We-
bendes aussprechend, diese hinwieder in ihren
zarten und mannichfaltigen Verzweigungen und
Verästelungen und Schicksalen als Ileiligen - und
Märtyrergeschichte , mit immer gliihenderer Liebe
und Ueppigkeit, oder auch mit tieferer Gemütli-