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Unteritalien.
Buch.
tünchen, trotz der l trockenen Zeichnung und der unvollkom-
menen Farbenverschmclzung, die meistens a tempera bewirkt
ward, ellen mit Oel. Diese blühten in der Zeit Sixtus lV.,
welcher die von ihm genannte Kapelle erbaute und sie dazu
aus Toscana berief. Es waren Botticelli, Ghirlaudajo,
Rosselli, Lucu da Cortona, D. B artolomme o
rPArezzo, welche ich hier mit ihren Anhängern aufführen
will. Manni, der das Leben einiger von ihnen scl1rieb35),
führt auf die Vernluthung, dass diese Arbeit schon um 1474
gemacht ward. Auf der einen Seite der Capelle sollten Ge-
schichten von Moses, auf der andern von Christus dargestellt
werden; so war also dem alten Gesetz das neue, dem Schat-
ten dus Licht, dem Bild das Vorgebildete gegenübergestellt.
Der Papst verstand nichts von Kunst, liebte aber den Ruhm,
der durch sie den Grossthaten der Fürsten und ihrem Namen
zu Theil wird. Zum Obernufseher" der Arbeit wählte er San-
dro Filipepi, der von seinem ersten Meister Goldschmied
Botticelli zubenannt wurde, einen Schüler des F. Filippo;
damals berühmt und stets wegen vieler Gemälde mit kleinen
Figürchen bekannt, den man wol zuweilen mit M antegna
verwechseln könnte, "wenn nur seine Köpfe reizender. wären.
Vasari, der sein Gemälde, die Verleumdung des Apelles, an-
fiihrt, nennt es höchst schön"); von der für S. Pier Maggiore
gen u. 8. w. Amsterdam 1618. zweite Auflage Fol. 38 das Le-
hen den Antonello von Messina und F'ol. 123, Seite 216, wie
Johann van Eyk darauf kam, den besten Fnrnis von der Welt
zu erlinden. Das Gründlichste und Wlnhlerwugelnste, n'a: bisher über
Joh. von Eylr und seine l-llrlindung geschrieben wurden ist, finde!
der Leser in Dr. Gustav Friedrich Hlaagen über Hubert
Äund Joha n n van Ey k. Breslau 1822. 8. Q.
Vergl. übrigen! Julxnnnn Schupenhauer, Job. vIHl Eyk
und seine Nachfolger. Fraulrfv a. M. 1822. II. 8. Scharn":
,Kunsl'blatt. 1822. N. 57 59. und über PVaagcnW Werk dass.
KunstbL 41s22. N. 54, ß". W.
35) S. Opuscoli del Calngerä. T0. 43. L.
35) EI ist die! Gemälde gegenwärtig in der Gallerie zu Florenz
und derselbe Gegenstand, doch sehr verändert, von Bülflini oder
Botti eello selbst in Kupfer gestochen, und dieses Rlntt gehört zu
den gröuten Zierden der Kupferstichsammlungen. I1. Peinlre Gra-
veur p. Adam ßnrtsch Vol. 13. Png. H3. N0. 10. La Solliss
sur (e träne. Eins der berühmtesten Bilder des Botticelln,
welches der Brüderschaft des heiligen Zen o bi u s in Florenz gehörte,
befindet sich jetzt in meiner Sammlung. E: stellt die Wunder und
den Tod diese: Heiligen der. Q-